Von: luk
Bozen – Weil Mountainbiker nahezu überall unterwegs sein dürfen, entstehen auch Probleme. Die Zahl der verletzten Bergradfahrer nimmt nämlich zu – auch jene der schweren Unfälle.
Der traurige Höhepunkt dieser Entwicklung wurde am vergangenen Dienstag erreicht: Ein bundesdeutscher Mountainbiker ist in den Sextner Dolomiten auf 2.300 Höhenmetern 180 Meter tief abgestürzt. Er überlebte den Unfall nicht.
Für Hubert Unterweger, Geschäftsführer des Landesverbands der Tourismusorganisationen Südtirols (LTS), ist es unverständlich, wie man derart gefährliche Strecken wählen kann. „Es gibt viele tolle Strecken in Südtirol für Mountainbiker, die man mit gutem Gewissen befahren kann. Die Demut-Passage im Hochpustertal gehört mit Sicherheit nicht dazu.“
Während der LTS geeignete Radstrecken bewirbt, bei denen auch das Einverständnis der Grundbesitzer vorliegt, gibt es viele Internet-Plattformen für Mountainbiker, auf denen Strecken empfohlen werden, die eher gefährlich sind.
Obwohl die Radfahrer dadurch sich selber, aber auch Wanderer und Bergsteiger gefährden, ist dagegen leider nur schwer etwas zu machen, weil es auch keine rechtliche Grundlage gibt, schreibt das Tagblatt Dolomiten. Denn geradelt werden darf prinzipiell überall. „Es gibt einige Naturparke in Südtirol, in denen es verboten ist. Und auch einige ausgewiesene Wege, etwa am Ritten“, weiß Bauernbund-Direktor Siegfried Rinner. Ansonsten gilt: Alles erlaubt.
Und weil immer mehr Rad-Touristen Südtirol entdeckten, umso problematischer werde es.
Als Beispiel nennt Rinner Waldarbeiten. Kein Problem sei dies, wenn die Biker auf den Wegen bleiben, denn dann könne man diese einfach sperren. „Doch sie fahren quer durchs Gelände, ich kann aber nicht um meinen Wald einen Zaun ziehen, wenn dort gearbeitet wird. Wir hatten schon einige Fälle, in denen es sehr knapp her gegangen ist“, weiß er.
Auch der E-Bike-Trend bereitet Rinner Sorgen: „Der Trend geht zunehmend in Richtung E-Bike, sogar E-Cross. Und damit kommen noch mehr Radler und auch solche, die vielleicht sonst die steilen Steigungen nicht packen würden.“