Kommentar

Müllsünder: Warum Denunzianten etwas anderes sind

Dienstag, 07. Mai 2019 | 10:01 Uhr

Bozen – Im Jahr 2018 sind in Bozen fast 1.000 Strafen wegen illegaler Müllablagerung ausgestellt worden. Wer sich über Müllsünder ärgert, hat übrigens mit der App Junker die Möglichkeit, illegal abgelagerten Abfall direkt der SEAB zu melden. Werden die Urheber ausgeforscht, müssen sie ein Bußgeld bezahlen.

Hurra, die öffentliche Verwaltung öffnet dem Denunziantentum Tür und Tor und steigt den Bürgern, die es mit den Lebenshaltungskosten oft jetzt schon schwer genug haben, einmal mehr in die Tasche, werden sich manche denken.

Doch bevor die Pferde mit einem losgehen, sollte man sich kurz vergegenwärtigen, dass Müll, der einfach auf der Straße herumliegt, wirklich ekelhaft ist. Im schlimmsten Fall ergibt sich nicht nur ein unschönes Bild, sondern es werden auch Ratten und Ungeziefer angezogen.

Die Abfallentsorgung in Südtirol funktioniert durchwegs hervorragend. Jeder Bürger hat die Möglichkeit seinen Müll, auf legale und umweltschonendere Weise loszuwerden, ohne ihn in den Wald oder gleich auf die Straße kippen zu müssen.

Die Geldstrafe in der Höhe von 50 bis 500 Euro mag einerseits zwar schmerzhaft sein, ein bisschen zwicken soll sie aber auch: Immerhin geht es darum, Bürger mit ungebildetem Verhalten wachzurütteln und sie darauf aufmerksam zu machen, dass sie nicht allein auf der Welt sind.

Sofern ein direktes Gespräch möglich ist, ist eine offene Konfrontation natürlich mutiger, als die Sache „hinten herum“ zu melden. Wenn die Lernbereitschaft aber nicht gegeben ist, dann hilft nur die App.

Von: mk

Bezirk: Bozen