Von: luk
Bozen – Die Behörden in Norwegen haben Mullah Krekar nach seiner Verurteilung am Landesgericht in Bozen bereits festgenommen und sind damit dem EU-Haftbefehl gefolgt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ansa, die sich dabei auf die Rai beruft.
Wie berichtet, war Mullah Krekar gestern vom Schwurgericht zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor zehn Jahre Haft gefordert.
Krekar gilt als spiritueller Anführer einer terroristischen Vereinigung mit dem Namen Rawthi Shax, die im Herbst 2015 nach Ermittlungen der Ros von Trient aufgeflogen ist. Im Rahmen dieser Operation gab es auch in Südtirol Festnahmen. In Meran wurde eine dieser Terrorzellen ausgehoben.
Krekar und fünf Mitstreitern wurde vorgeworfen, sich für terroristische Zwecke zusammengeschlossen zu haben. Anschläge im Nahen Osten und Europa seien geplant worden.
Die Festnahme des Mullahs erfolgte noch am Montagabend. Kurz zuvor hatte Krekar über das Urteil in einem Tweet gewettert.
Krekar, der seit 30 Jahren in Norwegen lebt, bestritt die Vorwürfe und versicherte, keinerlei Kontakt zum Islamischen Staat zu haben.
Neben Krekar wurden gestern auch Rahim Karim Twana und Hamasalih Wahab Awat zu je neun Jahren Haft sowie Abdul Rahman Rahim Zana, Jalal Fatah Kamil und Hamad Bakr zu je 7,5 Jahren Haft verurteilt.
Krekar und zwei weitere Verurteilte leben in Norwegen, während die drei anderen angeblich in England ansässig sind. Ob der Mullah – wie von Italien beantragt – ausgeliefert wird, ist noch unklar. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, die Verteidiger haben Berufung angekündigt.
Drei weitere Festnahmen – Handschellen klickten in Norwegen und in England
Nach der Festnahme des norwegisch-kurdischen Islamisten Mullah Krekar aufgrund eines italienischen Haftbefehls in Oslo sind drei weitere vom Schwurgericht in Bozen verurteilte Fundamentalisten verhaftet worden. Wie die Carabinieri am Dienstag in einer Presseaussendung mitteilten, wurden die drei Männer in Norwegen und in England festgenommen.
Zwei weitere Verurteilte sind norwegische Staatsbürger und können deswegen nicht ausgeliefert werden, teilten die Carabinieri mit. Vier Mitglieder des mutmaßlichen internationalen Terrornetzwerkes waren im November 2015 bei einer koordinierten Polizeiaktion in Südtirol festgenommen worden.