Ermittlungen zur illegalen Einwanderung

Mutmaßliche Schleuserin ist Ortspolizistin in Toblach

Mittwoch, 11. Juni 2025 | 08:25 Uhr

Von: idr

Toblach/Trient – In einer groß angelegten Ermittlung gegen illegale Einwanderung wurde eine Ortspolizistin aus Toblach festgenommen. Sie ist eine von 45 Personen in Italien, die im Rahmendes Verfahrens der Direktion der Antimafia-Staatsanwaltschaft in Trient ins Visier geraten sind. Der Vorwurf: Sie soll an einer groß angelegten Betrugsmasche beteiligt gewesen sein, die mit illegaler Migration nach Italien in Verbindung gebracht wird.

Laut den Ermittlungen sollen Migranten einem Netzwerk gezielt überteuerte Beträge von bis zu 9.000 Euro gezahlt haben, um illegal in das Land einreisen zu können. Der Verdacht lautet, dass diese Summe von den Verdächtigen als „Schutzgeld“ für die Einschleusung nach Italien verlangt wurde. Ursprünglich ist die Untersuchung von der Staatsanwaltschaft von Neapel ausgegangen.

Von den 45 Beschuldigten wurden 23 unter Hausarrest gestellt – darunter auch die Ortspolizistin.

Die Ermittlungen zur illegalen Migration und den darin verwickelten Personen erfolgen auf höchster Ebene und unter der Leitung der Antimafia-Staatsanwaltschaft, berichtet Alto Adige online. In der laufenden Untersuchung wird geprüft, wie weit das Netzwerk reicht und welche weiteren Beteiligten möglicherweise in diese Machenschaften involviert waren.

Vertrauen verspielt

Die Verhaftung der Ortspolizistin aus Toblach hat in der Umgebung hohe Wellen geschlagen, da sie in ihrer Rolle als öffentliche Bedienstete das Vertrauen der Bürger missbraucht haben könnte. Es wird nun untersucht, welche Verbindungen zwischen der Verdächtigen und den illegalen Migrationsströmen bestand.

Die Ermittlungen gehen weiter und die Behörden wollen weiteren Details zur Struktur des Netzwerks und der Rolle der einzelnen Verdächtigen auf den Grund zu gehen.

Bezirk: Pustertal

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