Der Großbrand hielt die Einsatzkräfte tagelang in Atem

Nach drei Tagen: “Brand aus” bei Osttiroler Recyclingareal

Dienstag, 01. Juli 2025 | 18:20 Uhr

Von: apa

Der Großbrand einer Abfall-Recyclinganlage in Nußdorf-Debant in Osttirol ist nach drei Tagen Geschichte. Kurz nach der Aufhebung des AT-Alerts im Lienzer Talboden und unteren Pustertal gab die Feuerwehr-Einsatzleitung Dienstagnachmittag offiziell “Brand aus”, wie das Land mitteilte. Der Einsatz gelte somit als beendet. Es werde aber vorsorglich im Sinne der Sicherheit eine Bereitschaft eingerichtet. Zuvor waren noch am Dienstag 110 Einsatzkräfte an Ort und Stelle gewesen.

Sie hatten Lösch- und Umgrabungsarbeiten durchgeführt. Über die genaue Brandursache war indes noch nichts bekannt. Erst nach Abschluss der Löscharbeiten werde vom Landeskriminalamt mit der Brandursachenermittlung begonnen, sagte ein Polizeisprecher zur APA.

Löscharbeiten bis zuletzt schwierig

Die Brandbekämpfung hatte sich bis zuletzt schwierig gestaltet. Durch den drehenden Wind und die starke Rauchentwicklung am Einsatzort musste teilweise mit Atemschutz vorgegangen werden. Zudem waren die Hallen der Recyclinganlage bis zuletzt einsturzgefährdet und konnten nicht betreten werden. Hier würden Wasserwerfer für die Nachlöscharbeiten eingesetzt, hatte es geheißen.

Der ursprünglich ausgerufene AT-Alert für die Region wurde dann aber Dienstagnachmittag aufgehoben, wie das Land mitteilte. Kurz darauf kam das endgültige “Brand aus”. Für die Osttiroler Bevölkerung gab es unterdessen Hinweise für die Abfallentsorgung. Sperrmüll, Altholz, Schrott und Problemstoffe sollten in den kommenden zwei Wochen nicht entsorgt werden. Bei allen anderen Abfallsorten blieb die Entsorgung wie gehabt.

Hunderte Feuerwehrleute seit Samstag im Einsatz

Der Großbrand war Samstagnachmittag ausgebrochen und hatte im Lienzer Talboden zu einer massiven Rauchentwicklung geführt. Hunderte Feuerwehrleute kämpften seither gegen das Flammeninferno, fünf Menschen wurden verletzt. Aufgrund der schnellen Ausbreitung des Feuers sowie einer Explosion war ein direkter Löscheinsatz zunächst nicht möglich. Die Einsatzkräfte mussten mit Wasserwerfern vorgehen.

Während des Brandes machten sich unter der Bevölkerung teils Sorge aufgrund möglicher Umweltbeeinträchtigungen breit. Luft-, Wasser- und Bodenanalysen zeigten jedoch keine Grenzwertüberschreitungen, auch beim Trinkwasser bestand kein Anlass zur Sorge. Die detaillierten Messwerte des Endberichts der Analytischen Taskforce München wurden für den morgigen Mittwoch in Aussicht gestellt.

Gleichzeitig betonten die Verantwortlichen des Landes am Dienstag erneut, dass man die Sorgen der Menschen sehr ernst nehme. So hätten einige Personen in Osttirol von körperlichen Symptomen wie Erbrechen oder Kopfschmerzen berichtet. Bei starker Rauchentwicklung könnten akute körperliche Symptome auftreten, wurde betont. Deshalb werde im Nahbereich bzw. in einem je nach Wind und Wetter definierten Umfeld auch stets dazu aufgerufen, Fenster und Türen zu schließen, erklärte Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes, in einer Aussendung. So sollen sich die Menschen bestmöglich vor Rauch und Dämpfen schützen. “Kopfschmerzen und Irritationen der Schleimhäute sind bei Brandgeschehen häufig akute Symptome, die auftreten können. Aus derzeitiger Sicht kann man davon ausgehen, dass keine langfristigen Folgen zu erwarten sind”, ergänzte Gesundheitsdirektorin Theresa Geley.

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