Von: luk
Bozen – Rund zwei Tage hat er mit dem Tod gerungen, am Ende den Kampf aber verloren. Jener Jugendliche, der am Mittwochvormittag gegen 11.00 Uhr am Jaufen von einer Lawine verschüttet wurde und rund 40 Minuten unter den Schneemassen begraben lag, ist am Freitag im Bozner Krankenhaus verstorben. Dies berichtet das Online-Portal stol.it.
Der 17-jährige J. L. aus dem bayrischen Karlsfeld trug kein Lawinenverschüttetensuchgerät bei sich. Mittels Recco konnte er aber aufgespürt werden. Sein Zustand wurde von Anfang an als lebensbedrohlich eingestuft. Als ihn die Retter bargen, soll er kaum noch Lebenszeichen von sich gegeben haben.
Er wurde umgehend mit dem Rettungshubschrauber Pelikan II ins Bozner Spital geflogen, wo er am Freitag seinen Verletzungen erlag. Die Organe des Jugendlichen wurden von seinen Eltern zur Spende freigegeben. Die Nachricht, dass er es nicht geschafft hat, löste in seiner Heimatstadt Karlsfeld große Trauer ausgelöst.
Die Ermittler werten laut Medienberichten auch die Bilder seiner Helmkamera aus, die der Jugendliche getragen hat, um den Unfallhergang zu rekonstruieren und zu klären, wodurch die Lawine ausgelöst wurde.
Es soll ersichtlich sein, dass er der letzte war, der abfuhr, und dass er seine Freunde bei der Abfahrt gefilmt hatte. Sollte sich herausstellen, dass der Lawinenabgang erst durch das Betreten bzw. Befahren des Hanges ausgelöst wurde, werden formell Ermittlungen eingeleitet – wegen fahrlässiger Auslösung einer Lawine und fahrlässiger Tötung. Dabei muss nicht unbedingt jene bestimmte Person ausgemacht werden, nach deren Abfahrt die Schneemassen in Bewegung gerieten – derzeit deute alles auf den Willen bzw. die Entscheidung der ganzen Gruppe hin, den Hang zu befahren. Die Fallakte würde der Staatsanwaltschaft beim Jugendgericht übermittelt.