Neuer Verhandlungstermin im Jänner

Nebenkläger erscheint nicht: Pestizidprozess erneut vertagt

Freitag, 29. Oktober 2021 | 18:12 Uhr

Bozen – Das Verfahren gegen Karl Bär vom privaten Verein „Umweltinstitut München“ ist heute am Landesgericht Bozen erneut vertagt worden. Der einzige Nebenkläger, der beim sogenannten Pestizidprozess übriggebelieben ist, erschien nicht vor Gericht.

Der Prozess wegen übler Nachrede gegen den ehemaligen Agrarreferenten des privaten Vereins „Umweltinstitut München“ Karl Bär, der seit September als grüner Abgeordneter im Deutschen Bundestag sitzt, ist erneut verschoben worden.

Am heutigen vierten Verhandlungstag in Bozen erschien der letzte verbliebene Kläger, der gleichzeitig von der Staatsanwaltschaft als Zeuge geladen war, nicht vor Gericht. Der Richter verfügte daraufhin eine Zwangsvorführung des Zeugen für den nächsten Verhandlungstag am 28. Jänner 2022 durch die Südtiroler Polizei.

Bei dem letzten Nebenkläger handelt es sich um Obstbauer Tobias Gritsch. Der Bruder von Gritsch hatte seine Anzeige bereits zurückgezogen, wie schon zuvor mehr als 1.300 Bauern.

Anlass der Klage gegen Karl Bär vom Umweltinstitut München war die provokative Kampagne „Pestizidtirol“ im Sommer 2017. In deren Rahmen platzierte die Münchner Umweltorganisation ein Plakat in der bayerischen Hauptstadt, das eine Tourismus-Marketing-Kampagne für Südtirol satirisch verfremdete. Zusammen mit einer Website hatte die Kampagne zum Ziel, auf den Pestizideinsatz in der beliebten Urlaubsregion aufmerksam zu machen. Das Land empfand die Kampagne als rufschädigend.

Von: mk

Bezirk: Bozen