Von: mk
Lannion – In Lannion in der Bretagne sorgt derzeit eine neue Variante des Coronavirus für Aufregung, berichtet welt.de. Das Besondere an ihr: Sie wurde bei PCR-Tests, die mit Nasenabstrichmaterial durchgeführt worden waren, zunächst nicht entdeckt.
Bei acht Patienten, die mit typischen Symptomen einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert wurden, ist die Variante festgestellt worden. Sie gehört laut welt.de zu einem Clusterausbruch von 79 Fällen.
Trotz der typischen Symptome fiel der Test bei den Patienten negativ aus. Durch eine weitere Untersuchung ihres Blutes und über Abstriche aus dem Rachenraum konnte dann eine Corona-Infektion werden.
Wie das französische Gesundheitsministerium mitteilte, hätten erste Analysen ergeben, dass diese Variante weder ansteckender noch tödlicher sei als die bis dahin verbreitete. Sie wurde daher als „variant under investigation“ eingestuft, d.h. die Variante wird genauer überwacht.
Varianten wie die britische, die südafrikanische oder die brasilianische werden stattdessen als „variant of concern“ geführt, weil sie ein höheres Risiko beinhalten: Sie verbreiten sich leichter und manche von ihnen besitzen die Fähigkeit, dem Immunsystem zu entkommen.
Nun wird untersucht, wie die bretonische Variante auf die bekannten Impfstoffe und auf Antikörper reagiert, die nach zuvor durchlaufener Covid-19-Infektion produziert wurden. Durch Analysen soll geklärt werden, ob auch die bretonische Variante eine Fluchtmutation in sich trägt. Warum die PCR-Tests der Nasenabstriche die Infektion nicht angezeigt haben, soll ebenfalls geprüft werden.
Joachim Schultze, Professor für Immunregulation und Genomics an der Universität Bonn, erklärt, dass normalerweise immer drei Bereiche des Virusgenoms bei einer PCR untersucht würden. Wenn eine der drei PCR-Reaktionen ausfalle, würden Wissenschaftler normalerweise damit rechnen, dass sie es mit einer Variante zu tun haben. „Die Wahrscheinlichkeit, dass alle drei PCR-Reaktionen ausfallen, ist extrem klein“, betont Schultze.
Auch die britische Variante B.1.1.7, die in Deutschland wegen ihrer leichteren Übertragbarkeit mittlerweile die am weitesten verbreitete ist, wurde durch den Ausfall der normalen PCR-Analysen entdeckt. Ob auch die neue Variante in Westfrankreich von einer „variant under investigation“ zu einer „variant of concern“ hochgestuft wird, ist derzeit noch unklar.
Fest steht nur eines: Da Sars-CoV-2 mutiert, müssen wir wohl immer wieder mit solchen Neuigkeiten rechnen.