Von: luk
Bozen – Der Bozner Anwalt Ivo Deola hat im November eine Nachricht zum Mordfall Desirée Mariottini kommentiert. Er schrieb nach der Annullierung des Vorwurfs des vorsätzlichen Mordes, dass man keine voreiligen Schlüsse ziehen sollte, ohne die Akten zu kennen.
Ein Südtiroler äußerte sich dazu beleidigend und rassistisch auf Facebook. Er solle mit seinen “Negerfreunden” abhauen. Deola kündigte daraufhin an, dass er am Tag darauf zur Postpolizei gehen würde, um Anzeige zu erstatten.
Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet, hat der Urheber seinen rassistischen Kommentar daraufhin umgehend entfernt, der Screenshot war aber bereits gemacht und Deola zeigte den Sachverhalt an.
Vor wenigen Wochen dann wurde der Anwalt von einem Berufskollegen kontaktiert. Er vertrete einen Klienten, den Deola angezeigt habe. Dieser sei bereit, einen Entschuldigungsbrief zu verfassen.
Doch Deola lehnte ab und machte einen Gegenvorschlag. Damit er seine Anzeige zurückzieht, müsse der Schreiber des rassistischen Kommentars eine Spende für Afrika machen.
„Ich wollte, dass er die Sache in der Brieftasche zu spüren bekommt“, erklärt Anwalt Deola. Und so leitete er die Kontodaten einer Schwesternorganisation in Burkina Faso weiter, die Patenschaften für Kinder vermittelt.
Mit dem vom Urheber des rassistischen Kommentars bezahlten Geld können nun weitere 20 Kinder unterstützt werden.