Großes Mitgefühl mit den Familien nach der Bergtragödie

Der Schock am Ritten sitzt tief

Dienstag, 25. Oktober 2016 | 12:00 Uhr
Update

Von: luk

Bozen – Nach dem schrecklichen Bergunfall am Hochferner in Pfitsch, bei dem zwei junge Rittner in den Tod gerissen wurden und zwei weitere noch vermisst werden, spricht Rittens Bürgermeister Paul Lintner von einer unglaublichen Tragödie. Der Ritten befinde sich in einem Schockzustand.

In den Heimatdörfern von Thomas Lun, Peter Vigl, Ulrich Seebacher und Andreas Zöggeler am gesamten Ritten und darüber hinaus herrscht tiefe Betroffenheit nach der Lawinentragödie. Das Mitgefühl der Menschen gilt besonders den Familien, die nun ohne ihre Männer, Väter und Söhne zurückbleiben.

Wie berichtet sind die vier erfahrenen Alpinisten am Samstag von einer Lawine mitgerissen worden. Thomas Lun (41) und Peter Vigl (44) wurden tot geborgen, nach Ulrich Seebacher (41) und Andreas Zöggeler (41) wird indes noch gesucht.

Peter Vigl, Ulrich Seebacher und Andreas Zöggeler waren aktive Mitglieder der Bergrettung Ritten – Thomas Lun war bis vor wenigen Jahren ebenfalls dabei.

Thomas Lun aus Unterinn war gelernter Zimmermann und bewirtschaftete derzeit den Ziehthof.

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Er war verheiratet und Vater von drei kleinen Kindern. Außerdem war er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Unterinn. Er war sehr eng mit der Unterinnern Dorfgemeinschaft verbunden.

„Mit Thomas verlieren wir einen sehr engagierten Feuerwehrmann und guten Kameraden; er wird uns sehr fehlen“, sagt Reinhard Lintner, Kommandant der Feuerwehr Unterinn.

Auch Peter Vigl aus Klobenstein war dreifacher Vater, gelernter Tischler und danach Zimmerer.

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Er hatte sich mit seinem Holzbaubetrieb „Hält und gefällt“ selbstständig gemacht. Auch er war leidenschaftlicher Bergsteiger und ein Naturbursch.

Vigl wohnte mit seiner Frau und den drei Kindern in Barbian, wo die Familie ein neues Haus gebaut hat.

Ulrich Seebacher war Wasserwart bei der Gemeinde Ritten, in der Bergrettung und bei den Schützen in Wangen aktiv.

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Ihn zog es jede freie Minute in die Berge und wird als Naturmensch beschrieben. Seebacher war Mitglied im Kirchenchor Wangen, auch dann noch, als er schon nach Klobenstein gezogen war, berichtet das Tagblatt Dolomiten.

Ihn zog es aber wieder zurück nach Wangen. Dort wollte er 2017 im Oberdorf bauen. Seebacher war ein sehr hilfsbereiter und geselliger Mann mit einem großen Freundeskreis.

Andreas Zöggeler, aus Signat stammend, ist Vater eines Kindes und ebenfalls gelernter Tischler. Er hatte sich erst vor Kurzem selbstständig gemacht.

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Vor mehreren Jahren zog er mit seiner Mutter nach Unterinn und baute gemeinsam mit ihr ein Wohnhaus. Dort lebte Zöggeler mit seiner Lebenspartnerin und dem gemeinsamen Sohn.

In seiner Freizeit zog es auch ihn in die Berge zu einer Tour – auch mit dem Rad oder mit den Skiern. Bei der „Hornattacke“, einem Radrennen auf das Rittner Horn, war er bester Rittner.

Zöggeler war ein ruhiger, sehr fleißiger Mann und allseits beliebt. Im Dorf hielt er sich weniger auf. Wie seine Freunde Vigl und Seebacher war er Mitglied der Bergrettung Ritten, schreibt das Tagblatt Dolomiten.

Bezirk: Salten/Schlern