Der Winter will nicht so recht loslassen

Schneeschippen im Mai

Sonntag, 05. Mai 2019 | 10:56 Uhr

Bozen – Wie angekündigt ist der Winter in der Nacht auf Sonntag nach Südtirol zurückgekehrt. In vielen Landesteilen hat es bis auf 800 Meter heruntergeschneit.

Sogar auf 500 Meter Meereshöhe waren noch einige Flocken zu sehen. Landesmeteorologe Dieter Peterlin spricht von einem ungewöhnlich heftigen Kälteeinbruch für den Monat Mai.

In manchen Ortschaften müssen die Bewohner notgedrungen wieder die Schneeschaufel aus dem Keller holen – immerhin liegen fast 30 Zentimeter Neuschnee.

Im Laufe des Sonntags wird die Schneefallgrenze wieder auf 1.000 Meter steigen und in den Tälern klingt der Regen großteils ab.

Autofahrer sollten sich den Gegebenheiten anpassen und gerade in höher gelegenen Gebieten die Winterausrüstung mitführen.

Am Montag steht dann eine Wetterbesserung an. Die Wolken lockern im Tagesverlauf von Süden her auf und es kommt die Sonne zum Vorschein. Länger bewölkt bleibt es Richtung Ahrntal. In den Tälern weht Nordwind.

Wechselhaft geht es weiter

Der Dienstag verläuft recht sonnig mit ein paar durchziehenden Wolken. Der Wind lässt nach, in der Früh wird es in einigen Tälern frostig. Am Mittwoch trübt es sich ein. Im Tagesverlauf beginnt es stellenweise zu regnen, am Abend breiten sich die Niederschläge auf das ganze Land aus. Die Schneefallgrenze sinkt auf rund 1300 m. Der Donnerstag verläuft wechselnd bewölkt, im Norden Südtirols sind ein paar Niederschläge möglich.

Sonniger und wärmer wird es laut dem Landeswetterdienst erst am Freitag.

Wintereinsätze für die Feuerwehren

Jedenfalls hat der Wintereinbruch für die Freiwilligen Feuerwehren viele Einsätze mit sich gebracht. Besonders in den Unterlandler Gemeinden Aldein, Truden, Altrei wird die Feuerwehr immer wieder gerufen, um die Straßen von umgestürzten Bäumen zu befreien. Aber auch im Pustertal gab es laufend Einsätze.

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Österreich: Nach Wintereinbruch ist es so kalt wie Ende Februar

Eine prognostizierte Kaltfront hat in der Nacht auf Sonntag Österreich erreicht und zum Teil bis in tiefe Lagen Schnee gebracht. So war in der Früh die Stadt Salzburg leicht “angezuckert”. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wies auf die für Mai ungewöhnlichen Temperaturen hin: So kalt ist es sonst Ende Februar. Aufrecht blieb die Schneewarnung.

Einige Täler präsentierten sich sogar tief verschneit. So wurden Sonntag in der Früh zum Beispiel an der ZAMG-Wetterstation in St. Johann im Pongau (Salzburg, 634 Meter Seehöhe) sechs Zentimeter Neuschnee gemessen, in Reutte (Tirol, 850 Meter) waren es 16 Zentimeter. Am Sonnblick-Observatorium der Zentralanstalt, auf 3.100 Meter Seehöhe in den Hohen Tauern, fielen von Samstag bis Sonntagfrüh 55 Zentimeter Schnee.

Nachmittagstemperaturen am Sonntag zwischen zwei und zehn Grad sind um rund zehn Grad zu kalt für Anfang Mai. In Bregenz und Innsbruck wurden für Sonntagnachmittag maximal vier oder fünf Grad erwartet. Die niedrigste jemals in Bregenz zu dieser Zeit gemessene Höchsttemperatur ist 3,7 Grad (am 7. Mai 1957) und in Innsbruck 3,6 Grad (1. Mai 1945).

Die Schneewarnung der ZAMG blieb aufrecht. Auf höher gelegenen Straßen musste man am Sonntag mit winterlichen Fahrbedingungen rechnen. Außerdem könnten unter der Last des feuchten Schnees Äste abbrechen und Bäume umstürzen und für Probleme auf Straßen, Schienen und bei Stromleitungen sorgen.

Am Montag beruhigt sich laut ZAMG-Prognose das Wetter, es kann ein wenig auflockern. Es schneit und regnet vor allem noch an der gesamten Nordseite der Alpen zeitweise, von Vorarlberg über das Salzkammergut bis zum Mostviertel und zur nördlichen Obersteiermark. Die Schneefallgrenze liegt anfangs bei etwa 600 bis 900 Metern, tagsüber dann bei 800 bis 1.200 Metern.

Dienstag und Mittwoch wird es im Großteil Österreichs zumindest zeitweise sonnig. In der Früh bleibt es allerdings jeweils kalt und stellenweise frostig, tagsüber wird es dann aber relativ mild. Am Mittwoch können im Laufe des Tages von Südwesten her Regenwolken nach Vorarlberg, Osttirol und Kärnten ziehen.

In zahlreichen Gegenden der Alpenrepublik wurde die Schneekettenpflicht ausgerufen. Dies betraf vor allem höhere Lagen.

Von: luk

Bezirk: Bozen