Von: ka
Mar de La Plata – Der schreckliche und qualvolle Tod eines jungen Mädchens erschüttert das südamerikanische Land Argentinien. Die 16-jährige Lucia Perez wurde am 8. Oktober vor dem Krankenhaus von Mar de La Plata leblos aufgefunden. Sie war von ihren Mördern dort bereits tot liegen gelassen worden. Im ersten Augenblick schien es an ihrem Körper keine Zeichen von Gewalteinwirkung zu geben, aber die vom Gerichtsmediziner durchgeführte Autopsie brachte das Martyrium des jungen Mädchens ans Tageslicht.
Lucia wurde zuerst mit Drogen wie Kokain und Cannabis bis zur Bewusstlosigkeit vollgestopft und dann von mindestens zwei Männern mehrfach vergewaltigt. Am Ende wurde das Mädchen gefoltert und schließlich bis zum Eintritt des Todes gepfählt. „In meiner ganzen Karriere habe ich noch nie so etwas gesehen“, sagte die Staatsanwältin Maria Isabel Sanchez, die selbst Mutter eines Mädchens ist und seither Nachts kaum mehr schlafen kann.
Wegen dieses schrecklichen Verbrechens wurden drei Männer – der 23-jährige Matias Farias, der 41 Jahre alte Juan Pablo Offidani und ein weiterer 61 Jahre alter Mann, der den beiden jüngeren Männern beim Verwischen der Spuren geholfen haben soll – verhaftet. Laut Anklage haben die drei Männer, bevor sie die mittlerweile bereits tote Lucia Perez vor dem Hospital liegen gelassen hatten, ihren Körper gewaschen und sie wieder angezogen.
#Ayer Marcha en #MarDelPlata por el crimen de #LuciaPerez Nota en: https://t.co/X8xI50ZIgC #NiUnaMenos pic.twitter.com/zD2lp3ZxfT
— Agencia Foto Sur (@FotoSur_Agencia) October 16, 2016
Dieser erneute und besonders brutale Femizid schockte das südamerikanische Land. Letztes Wochenende zogen bei einer Kundgebung Tausende Menschen durch Mar de La Plata und schrien den Slogan „#NiUnaMenos“ („Nicht eine weniger“). Nach diesem und anderen schrecklichen Fällen beginnt sich Argentiniens Öffentlichkeit endlich zu rühren.
In Argentinien wird alle 30 Stunden eine Frau von einem Mann getötet. Im Jahr 2015 wurden im südamerikanischen Land 286 Femizide gezählt, wobei in fast der Hälfte der Fälle der ehemalige Partner der Täter war, während in 30 Prozent der Frauenmorde der aktuelle Freund oder Ehemann die Tat begangen hatte.