Von: luk
Kandersteg – Plötzlich wird es laut im Bergdorf Kandersteg im Berner Oberland in der Schweiz. Oberhalb des Dorfes hat sich der Fels in Bewegung gesetzt. Geschätzte 15.000 bis 20.000 Kubikmeter Material stürzen ins Tal. So viel wie in über 250 Lkw wegschaffen hineinpassen.
Nach dem gewaltigen Felssturz türmt sich eine riesige Staubwolke auf. Sie lässt die Wucht und Masse des abgegangenen Materials erahnen.
Verletzt wird bei dem Ereignis am Donnerstagnachmittag zum Glück niemand. Selbst die Häuser in der Nähe sind nicht beschädigt worden.
Unerwartet kam der Felsbruch aber nicht. Bereits Tage zuvor gingen Experten davon aus, dass der Berg abbricht.
In den Alpen sind derartige Ereignisse immer wieder zu beobachten. Ihre Häufigkeit ist ebenfalls ein Zeichen des Klimawandels, da der Permafrost abtaut, der den Fels zusammenhält.
Auch in Südtirol gab es in den vergangenen Jahren aufsehenerregende Felsstürze – etwa in den Dolomiten bei Sexten. Dort gab es im Oktober 2007 einen gewaltigen Felssturz am Einser. Von der Spitze des Berges brach auf der Westseite ein mindestens 60.000 Kubikmeter großer Felskeil ab. Diese Masse zerbröselte und löste sich fast vollends in Staub auf. Die Staubwolke war bis Moos und Sexten sicht- und spürbar.