Von: luk
Bozen/Meran – Die Schnellstraße MeBo zwischen Meran und Bozen ist eine der wichtigsten Verkehrsinfrastrukturen Südtirols. Wie Verkehrslandesrat Daniel Alfreider im Mai angekündigt hat, soll die Fahrbahn nun Stück für Stück saniert werden. Wie die Tageszeitung Alto Adige heute berichtet, werde aber nie von den Barrieren gesprochen, die beide Fahrspuren trennen: Die sogenannten “New Jersey”-Betonelemente sollen verhindern, dass im Falle eines Unfalls Autos auf die Gegenfahrbahn geraten. Eine Serie von Unfällen auf der Schnellstraße richtet nun auch den Fokus auf diese Begrenzungen und es zeigt sich, dass diese zum Teil in schlechtem Zustand sind. Manchmal liegen die Verbindungsteile aus Metall frei, die “New Jersey”-Elemente sind versetzt oder beschädigt.
Über den Zustand dieser Trennelemente hat die Tageszeitung Alto Adige die Meinung von Professor Antonio Montepara von der Universität Parma eingeholt. Er gilt als einer der renommiertesten Experten zur Verkehrsinfrastruktur in Italien. Er kennt auch Südtirol gut und sieht die Barrieren auf der MeBo kritisch. Bei einigen von ihnen fehle die obligatorische Metallverbindung, die die Betonelemente bei einem Crash zusammenhalten. Professor Montepara stellt der Schnellstraße also kein gutes Zeugnis aus. Er ist der Ansicht, dass das Tempolimit von 110 km/h auf 70 km/h reduziert werden sollte. Bei dieser Geschwindigkeit sehe der Straßenverkehrskodex keine Barrieren zwischen den Fahrspuren vor.
Dennoch ist die Situation auf der Schnellstraße MeBo derzeit gesetzeskonform: Als die Straße vor über 20 Jahren gebaut wurde, entsprach sie den damals geltenden Normen und technischen Standards. Erst danach wurde das Gesetz verschärft. Solange an den Barrieren keine Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden, können sie bleiben. Werden sie aber ersetzt, müssten viel stabilere Trennelemente verbaut werden, die den derzeit geltenden Gesetzen in Italien entsprechen.
Beim Straßendienst des Landes weiß man um das Problem der “New Jersey”-Elemente auf der MeBo. Man werde sie Stück für Stück ersetzen. Zum zeitlichen Horizont konnte die Tageszeitung Alto Adige aber keine Informationen erlangen.