Von: luk
Bozen – Die neue Verkehrssicherheitskampagne „SOS-Zebra“ ist gestartet. Erstmals läuft die Kampagne, die am 29. September in Bozen präsentiert wurde, auch im Trentino.
Seit 2009 wird mit der Kampagne S.O.S. Zebra das Ziel verfolgt, die Fußgänger als schwächstes Glied im Straßenverkehr besonders zu schützen. Neben den Kindern standen letzthin auch die Senioren als schwächste Glieder im Straßenverkehr im Zentrum der Kampagne. Verkehr machte bekanntlich nicht an den Landesgrenzen halt, weshalb die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern im Sinne der Verkehrssicherheit wichtig sei, unterstrich Ressortdirektor Valentino Pagani, in Vertretung von Mobilitätslandesrat Florian Mussner. Durch eine Zusammenarbeit mit dem Ressort des Trentiner Landerats Mauro Gilmozzi konnte die Kampagne aufs Trentino ausgeweitet werden. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der tödlichen Unfälle an den Zebrastreifen zwar etwas zurückgegangen, aber es gebe immer noch Handlungsbedarf, weshalb die Kampagne, die gut an die Trentiner Gegebenheiten angepasst worden sei, sicher ein wichtiger Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit sei, sagte Guido Benedetti vom Straßendienst der Provinz Trient.
Bei 80 Prozent der Unfälle mit Fußgängern würden diese von einem Fahrzeug angefahren und in fast drei Viertel der Fälle frontal, was besonders häufig zu Kopf- und Gesichtsverletzungen, aber auch zu Verletzungen an Beinen, Bauch und Armen führen und oft schlimme Konsequenzen wie etwa eine Dauerinvalidität mit entsprechenden Folgekosten für die Allgemeinheit nach sich ziehen würde, erklärte Manfred Brandstätter, Primar des Landesnotfalldienstes in seinem Referat zu den Verletzungsrisiken von Fußgängern im Straßenverkehr. Carlo Busato, Präsident der Strafabteilung am Landesgericht Bozen, erläuterte die gesetzliche Neuerung zur „Tötung im Straßenverkehr“, die schwere Strafen vorsieht, in schwerwiegenden Fällen sogar Gefängnisstrafen bis zu zwölf Jahren. Hohe Strafen zu erwarten haben Fahrzeuglenker laut Busato auch, wenn sie unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen, die Höchstgeschwindigkeit überschreiten, bei roter Ampel über die Kreuzung fahren oder vor einem Zebrastreifen überholen.
„Über die Kampagne wollen wir den Kinder bereits von klein auf die grundlegenden Verkehrsregeln beibringen und sie für ein umweltbewusstes Mobilitätsverhalten und die öffentlichen Verkehrsmittel sensibilisieren und möglichst auch Eltern und Lehrer mit einbeziehen“, unterstrich Pagani. Anschaulich gezeigt, was sie in Sachen Sicherheit im Straßenverkehr im Rahmen der Kampagne bereits gelernt haben, wurde den Schülern der Bozner Grundschule Karl Felix Wolff auf einem eigens aufgebautem Rad-Parcours auf dem Silvius-Magnago-Platz.
Die ersten Projekte der neu aufgelegten Kampagne in den Südtiroler Schulen sind bereits angelaufen. Eine ganze Reihe von weiteren Projekten unter dem Motto „Mobilität macht Schule“ sind in Zusammenarbeit mit dem Ökoinstitut geplant. Neben den Angeboten an Verkehrssicherheitsschulungen für Schüler bietet der Safety Park heuer auch ein eigenes Kursprogramm für Südtirols Senioren an.
Nützliche Ratschläge zum sicheren Verhalten im Straßenverkehr wurden zudem in einer neuen Ausgabe der „S.O.S. Zebra!”-Broschüre festgehalten, die auf den Internetseiten der LandesabteilungenStraßendienst und Mobilität in Deutsch, Italienisch und Ladinisch abrufbar ist. Zusätzliches Infomaterial des Ökoinstitutes wird zudem in den Schulen und im Safety Park verteilt und an verschiedenen Punkten wie den Schaltern des Führerscheinamtes aufliegen. Das neue “S.O.S. Zebra!”-Plakat wird nun an 54 Standorten entlang der wichtigsten Straßen in Südtirol und an 30 Standorten an den wichtigsten Straßen im Trentino angebracht.