Von: mk
Bozen/Meran – 23 Beamte in Meran – davon ein großer Teil perfekt zweisprachig – haben den Dienst quittiert und wurden einfach nicht mehr ersetzt. Diese Kritik erhebt die Polizeigewerkschaft Siulp. Die Gewerkschaft wirft dem Innenministerium vor, die Provinz Bozen zu vernachlässigen und keinen Personalwechsel vorzunehmen.
Nur im heurigem Jahr seien in Südtirol bereits 30 Polizeibeamte in Rente getreten sind, ohne dabei von neuen jungen Beamen ersetzt worden zu sein. „Das Polizeikommissariat von Meran und der angrenzende Bezirk ist von dieser ‚Amnesie‘ des Innenministeriums mit Abstand am meisten betroffen“, erklärt der gewerkschaftliche Generalsekretär des Landes, Mario Deriu.
Die Abteilung der Verkehrspolizei (Straßenpolizei) von Meran sei im Jahr 2017 einfach nur geschlossen worden, das gleiche Schicksal widerfahre nun der Bahnhofspolizei von Meran.
Diese besorgniserregende Situation des Personalmangels werde sich in den nächsten fünf bis sechs Jahren drastisch verschlimmern – wegen des hohen Durchschnittalters der Beamten und den anstehenden Pensionierungen von Kollegen, die in Meran ihren Dienst verrichten, warnt die Gewerkschaft.
Der Personalnotstand erfordere ein exponentiell größeres Arbeitspensum für jeden Beamten im Dienst – und dies in einem tourismusintensiven Bezirk mit sieben Millionen Nächtigungen und zugleich in einem Territorium, das Grenzübergänge zu Österreich und zur Schweiz vorweist.
Dazu kämen der Migrantenstrom oder die steigende Präsenz von saisonalen Arbeitskräften und den dazu stetigen verwaltungsbehördlichen Aufgaben und der Ausstellung von über 4.000 Aufenthaltsgenehmigungen und 3.500 Pässen im Jahr.
Die Gewerkschaft fordert, dass die Stellen dringend nachbesetzt werden. Ansonsten bestehe das Risiko, dass diese Polizeidienststelle den Anforderungen nicht mehr gerecht werden könne.
Die Polizeigewerkschaft appelliert dabei an die politischen Vertreter sowie an die institutionellen Organe, auf lokaler und nationaler Ebene, die so eine heikle Thematik wie jene der Sicherheit mit der notwendigen Aufmerksamkeit anzugehen.