"Respektloser Umgang mit unserer Natur muss beendet werden"

Streit um Seceda-Wegsperrung: Grundbesitzer verteidigen Maßnahme

Samstag, 12. Juli 2025 | 12:11 Uhr

Von: luk

St. Christina in Gröden – Der Konflikt um den gesperrten Wanderweg oberhalb von St. Christina in Gröden spitzt sich weiter zu. Die betroffenen Grundeigentümer verteidigen ihre Entscheidung und fordern erneut Lösungen gegen den zunehmenden Massentourismus auf der Seceda.

Laut einer aktuellen Stellungnahme sei der Weg, den aktuell viele Touristen nehmen, um ein Foto zu schießen, nicht mehr notwendig, da er ausschließlich zur seit Jahren gesperrten Pana-Scharte führe. Eine alternative Route sei seit Langem in Nutzung und bleibe weiterhin offen. Die Eigentümer betonen, dass die Sperre bereits Anfang Mai 2025 den zuständigen Behörden gemeldet worden sei. Auf eine Rückmeldung würden sie bis heute warten.

Die betroffenen Flächen würden landwirtschaftlich genutzt, seien aber seit Jahren zunehmend von den Folgen des saisonalen Tagestourismus betroffen. „Besonders problematisch ist das Verlassen der Wege, das zu Flurschäden sowie Müll- und Fäkalienablagerungen führt“, heißt es in der Mitteilung. Seit mehr als sechs Jahren bemühe man sich vergeblich um eine einvernehmliche Lösung mit Gemeinde, Tourismusverein, Liftgesellschaft und Landesstellen.

Josef Dorfmann

Außerdem werden Sicherheitsbedenken genannt: Im Juli 2021 kam ein dänischer YouTuber auf dem nun gesperrten Abschnitt ums Leben. Die Route sei nicht mehr Teil des offiziellen Wegenetzes und sei immer wieder Schauplatz von Unfällen gewesen.

Das nun errichtete – aber derzeit nicht aktivierte – Drehkreuz sei symbolisch zu verstehen. Es solle auf die ungelöste Problematik aufmerksam machen und sei rechtlich zulässig. Der Zugang für Wanderer, Einheimische und Alpenvereinsmitglieder bleibe weiterhin möglich. Ziel der Maßnahme sei es, dem respektlosen Umgang mit privatem Grund Einhalt zu gebieten.

Josef Dorfmann

In der Stellungnahme der Grundeigentümer ist wörtlich zu lesen: “Die jetzige Maßnahme – die Errichtung eines nicht aktivierten, gesetzeskonformen Drehkreuzes – ist ein symbolischer Appell an die politischen und touristischen Verantwortungsträger. Sie stellt einen Hilferuf jener dar, die zunehmend unter den Auswirkungen des Massentourismus leiden und sich in ihren Rechten als Grundeigentümer und Bewirtschafter missachtet fühlen. Ein freier Zutritt wird Bergwanderern, Einheimischen und Mitgliedern der verschiedenen Alpenvereine, nie verwehrt werden; dem respektlosen Umgang mit unserer Natur, unserer Landschaft und unserer Lebensgrundlage durch den Massentourismus gilt jedoch einen Riegel vorzuschieben.”

Bezirk: Salten/Schlern

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