Ein Alpinist riss die anderen mit

Tragödie am Ortler wegen ausgebrochenem Stein

Montag, 04. September 2023 | 11:00 Uhr

Sulden – Eine Verkettung von Umständen führte am Sonntag zu dem tragischen Bergunfall am Ortler in den italienischen Alpen, bei dem E. M. (35) aus München und B. C. (46), ein in Vicenza lebender Rumäne, ihr Leben verloren haben.

Die Gruppe Kletterer kam laut bisherigen Ermittlungen am frühen Morgen von ihrer Route ab. Dann rutschte einer der Männer wegen eines ausgebrochenen Steins aus und riss andere mit in die Tiefe.

Die drei Gruppen, bestehend aus sechs Bergsteigern, waren gegen 6.00 Uhr von der Payerhütte auf dem Normalweg zum Ortler aufgebrochen und hatten dabei eine Abkürzung genommen. Doch genau dort löste sich plötzlich ein Stein. Dadurch verlor einer der Alpinisten das Gleichgewicht und hat die anderen mitgerissen. Während sich drei Bergsteiger noch halten konnten, stürzten zwei über eine Felsrinne ab. Sie konnten nur mehr tot geborgen werden. Ein sechster Bergsteiger trug eine Knöchelverletzung davon und musste ins Krankenhaus geflogen werden.

Der Notruf ging um 6.20 Uhr ein. Der Notarzthubschrauber Elisondrio aus der Lombardei war als erster vor Ort und barg die beiden Toten. Am Stilfser Joch wurden sie vom Notarzthubschrauber Pelikan 3 übernommen. Sie wurden in die Leichenkapelle des Schlanderser Krankenhauses gebracht, wo gestern gegen Abend noch eine Leichenbeschau stattfand.

Im Einsatz waren auch zwei Bergretter der Bergrettung Sulden. Der Notarzthubschrauber Pelikan 3 brachte auch die geschockten Überlebenden ins Tal. Sie wurden von der Notfallseelsorge betreut. Die Finanzpolizei hat die Erhebungen des Bergunglücks mit zwei Toten aufgenommen.

Der Ortler ist mit 3.905 Metern der höchste Berg in Südtirol.

 

Von: luk

Bezirk: Vinschgau