Brände löschen, Opfer bergen, Menschen evakuieren – VIDEO

Ukrainische Feuerwehrleute in harten und gefährlichen Einsätzen

Mittwoch, 23. März 2022 | 07:48 Uhr

Kiev – Zu Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine hat sich der Blick der Welt auf die Kriegshandlungen gerichtet, aber je hässlicher der Krieg in der Ukraine wird, desto mehr geraten die ukrainischen Feuerwehrleute in den Mittelpunkt.

Die mutigen Männer und Frauen, die manchmal sogar noch während Beschießungen und Bombardierungen zu ihren Einsätzen ausrücken, löschen Feuer, bergen Verletzte und Tote aus zertrümmerten Wohngebäuden und helfen dabei mit, Menschen aus Kriegsgebieten zu evakuieren.

ДСНС України

Dabei geraten sie nicht selten selbst in tödliche Gefahr. Nicht detonierte Munition, die sich unter dem Schutt verbirgt, sowie plötzlich aufkommende Kriegshandlungen können jederzeit den Tod bedeuten. Angesichts der sich häufenden Angriffe auf Wohnviertel und des unendlichen Leids, mit dem die Feuerwehrleute fast täglich in Berührung kommen, sind viele Männer und Frauen der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes am Ende ihrer Kräfte. Sie sind aber fest entschlossen, auch ihren Anteil am Daseinskampf ihrer Heimat zu leisten.

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Bereits in Friedenszeiten mangelt es den Feuerwehrleuten – das gilt auch für Südtirols Wehrleute – nicht an Einsätzen, die sehr aufreibend, physisch und psychisch belastend sowie gefährlich sind. Großbrände, die das Ausrücken vieler Wehren erfordern, schwere Autounfälle mit Toten und Verletzten oder der Austritt von gefährlichen Flüssigkeiten und Gasen verursachen oft schwierige Einsätze.

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Dies gilt umso mehr für Kriegszeiten. Je hässlicher der Krieg wird, umso stärker Städte, Wohnviertel und Zivilisten ins Visier einer Kriegspartei geraten, desto schwieriger, belastender und gefährlicher werden die Einsätze der Feuerwehrleute. Seit die russische Kriegsführung beschloss, die fehlenden Erfolge am Boden durch einen verstärkten Bomben- und Raketenkrieg auszugleichen, werden ganze Wohnblocks und Stadtviertel zerstört. In der südukrainischen Hafenstadt Mariupol, die seit Wochen massiv beschossen wird, gelten mehr als 80 Prozent der Wohn- und Geschäftsgebäude entweder als schwer in Mitleidenschaft gezogen oder als vollkommen zerstört.

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Dadurch werden die Einsätze, zu denen die ukrainischen Feuerwehrleute ausrücken müssen, immer gefährlicher. Oftmals noch unter Artillerie- und Raketenbeschuss rücken die Männer und Frauen zu Löscharbeiten und zur Bergung von Verletzten aus. Dabei gilt es hochlodernde Flammen zu löschen, in Zusammenarbeit mit Ärzten und Rettungssanitätern Verletzte zu bergen, Kriegsopfer aus ihren zertrümmerten Wohnungen zu befreien und – ganz besonders traurig und belastend – unter Trümmern und Schutt zerstörter Gebäude nach Vermissten zu suchen. Gerade im letzten Fall geht es dabei oft nur mehr darum, Tote zu bergen. Zudem arbeiten die Feuerwehren und der Katastrophenschutz, die im Staatlichen Dienst der Ukraine für Notfallsituationen – DSNS/ДСНС – zusammengefasst sind, mit dem Ukrainischen Roten Kreuz und der Armee zusammen, um Zivilisten aus Kriegsgebieten zu evakuieren.

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Aufgrund der fast ständigen Einsätze und des unendlichen Leids, mit dem die Feuerwehrleute fast täglich in Berührung kommen, sind viele Männer und Frauen der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes oftmals am Ende ihrer Kräfte. Hinzu kommt, dass sie bei ihren Einsätzen nicht selten selbst in große Gefahr geraten. Einige Feuerwehrmänner verloren bereits bei Einsätzen ihr Leben.

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Neben der Gefahr, von zusammenbrechenden Bombenruinen verschüttet zu werden, stellt nicht detonierte Artilleriemunition eine besonders gefährliche Herausforderung dar. Besonderes Pech hatten acht Feuerwehrwehrleute, deren Löschfahrzeug auf eine Mine fuhr. Das Fahrzeug wurde vollkommen zerstört. Die acht Feuerwehrmänner erlitten Verletzungen unterschiedlichen Grades.

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In veröffentlichten Videos warnt der Katastrophenschutz Menschen und besonders Kinder davor, Blindgänger anzufassen. In diesen Fällen kommen Entschärfungseinheiten des Katastrophenschutzes zum Einsatz, die die Munition unschädlich machen und entfernen.

💣Мінна безпека. Що потрібно знати та виконувати❌Оминайте снаряди, які не розірвались. Під час обстрілу деякі снаряди можуть не спрацювати одразу. Але вони готові вибухнути будь-якої миті. Не можна підбирати такі «трофеї».❌Не беріть в руки знайдені предмети. Зокрема, дитячі іграшки та гаджети, які розкидані на землі – це можуть бути замасковані вибухові пристрої. Поясніть це дитині.❌Заборонено: ▫️наближатися до вибухонебезпечного предмета;▫️пересувати його або брати до рук;▫️розбирати, кидати, бити по ньому;▫️розпалювати поряд багаття або кидати в нього предмет;▫️приносити вибухонебезпечний предмет додому.📞Про усі подібні знахідки повідомляйте рятувальників або національну поліцію!

Posted by ДСНС України on Tuesday, March 22, 2022

Sowohl bei der Suche nach Munition als auch bei jener nach Vermissten kommen mitunter eigens dazu geschulte Hunde zum Einsatz.

🐶Новини від Патрона! Наш войовничий песик – талісман чернігівських піротехніків продовжує нести службу! З початку війни він разом із саперами ДСНС знешкодив майже 90 вибухонебезпечних предметів. Дякуємо, друже, за невтомну працю🤝!

Posted by ДСНС України on Saturday, March 19, 2022

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Groß ist aber auch die Gefahr, die von bombardierten und mit Raketen beschossenen Industrieanlagen ausgeht. Die Brände sind meist sehr großflächig und schwierig zu löschen. Zudem kann der mögliche Austritt von gefährlichen Flüssigkeiten und Gasen die Feuerwehrleute gefährden.

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Trotz aller Gefahr, Leiden und Entbehrungen ist der Wille der ukrainischen Feuerwehrleute groß, auch ihren Anteil am Daseinskampf ihrer Heimat zu leisten. Allerdings zehren die Erschöpfung, das Leid der Kriegsopfer und das nicht absehbare Ende des Krieges immer stärker an Körper und Nerven der Feuerwehrleute. Zudem beginnt es vielen Feuerwehren der Ukraine an einsatzfähigen Fahrzeugen, an für die Einsätze notwendiges Material und manchmal auch an Löschmitteln zu mangeln.

Auf der anderen Seite erfahren die Männer und Frauen der ukrainischen Feuerwehren aus der ganzen Welt Hilfe und Solidarität. Aus dem Ausland strömen Geld- und Hilfsmittel ins osteuropäische Land. Auch einige ausländische Feuerwehrleute erklärten sich dazu bereit, ihre Kollegen in der Ukraine zu unterstützen. Nichts könnte den Wehrleuten und den Menschen in der Ukraine aber mehr helfen als ein baldiges Kriegsende.

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Von: ka