Von: luk
Bozen – Arno Kompatscher und die Landesräte Thomas Widmann, Philipp Achammer und Arnold Schuler haben sich laut Tageszeitung Alto Adige am Donnerstagabend mit den Sozialpartnern getroffen, um einen Schulterschluss zu erwirken. Hauptthema war die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen zur Abwendung eines neuerlichen Lockdowns. Die Coronalage in Südtirol droht nämlich außer Kontrolle zu geraten: Über 400 Neuinfektionen an einem Tag, nicht dringende Sanitätsleistungen werden wieder zurückgefahren, Covid-Stationen dafür geöffnet. Auch bei der Kontaktverfolgung hapert es wieder.
Südtirol droht Einstufung als orange Zone
Es sieht nach einem entspannten Sommer also erneut nicht rosig aus und geht es so weiter – so die Warnungen der Landesregierung – werde Südtirol nicht nur gelbe, sondern sogar orange Zone. Das bedeutet erneute Einschränkungen im alltäglich Leben und Auswirkungen auf die Wirtschaft. Die Lage ist also ernst.
Landesrat Widmann gab einen Überblick über die Entwicklung der Corona-Zahlen in den vergangenen Wochen. Vor dem Hintergrund der steigenden Infektionszahlen warnte der Gesundheitslandesrat eindringlich: Das Land laufe Gefahr, in wenigen Wochen als orange Zone eingestuft zu werden! Vor diesem Hintergrund wiederholte Landeshauptmann Kompatscher seinen Aufruf zur Einhaltung der Regeln. Südtirol habe nicht nur weniger Geimpfte. Leider sei auch weniger Disziplin feststellbar. Diese Kombination sei tödlich! Der Ruf nach strengeren Regeln nütze nichts, wenn es nicht gelingt, die geltenden Regeln zu befolgen. In Anbetracht der besorgniserregenden Entwicklung brauche es mehr denn je die Mithilfe der Sozialpartner und der Gesellschaft als Ganzes, so die einhellige Überzeugung des Landeshauptmanns und der Landesräte.
Landesregierung und Sozialpartner: “Corona-Regeln einhalten!”
Vor diesem Hintergrund war es den Vertretern der Landesregierung auch ein Anliegen, allen klarzumachen, dass die 3G-Regeln nun ausnahmslos eingehalten werden müssen, denn 2G wird wohl nicht so bald kommen, da Rom da nicht mitspielt.
Der Appell der Landesregierung ging an die Ordnungskräfte, die Corona-Regeln und die Green-Pass-Pflicht rigoros zu kontrollieren. In den Städten funktioniere das gut auch am Land müsse nun aber streng kontrolliert werden.
Doch auch die Arbeitgeber und die gesamte Gesellschaft ruft Landeshauptmann Kompatscher dazu auf, sämtliche Maßnahmen zu befolgen. Viel zu oft werde nämlich ein Auge zugedrückt, der Grüne Pass – etwa vom Arbeitgeber – nicht kontrolliert und auch mit der Einhaltung der AHA-Regeln sei es nicht so weit her. “Weil viele ungeimpfte Arbeitnehmer wissen, dass sie ohnehin nicht kontrolliert werden, machen sie auch den alle zwei Tage vorgesehenen Test nicht mehr.” Die geringere Impfquote gepaart mit nachlassender Disziplin führe ins Verderben, meint Kompatscher.
Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Situation sind sich die Landesregierung und die Sozialpartner sowie Sozialverbände einig: Die geltenden Regeln funktionieren, müssen aber befolgt werden! Jede und jeder müsse sich selbst an die Corona-Regeln halten und auch Verantwortung dafür übernehmen, dass sie in seinem Einflussbereich eingehalten werden. Dies war dann der Grundtenor des Online-Treffens.
Einigkeit: Es braucht einen Schulterschluss
Die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaften und Arbeitg eberverbände plädierten für einen Schulterschluss: Alle müssten Verantwortung übernehmen, um das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in den Wintermonaten aufrechtzuerhalten. Auch eine Verschärfung der Kontrollen wurde begrüßt. Man werde alles unternehmen, um für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und die Impfkampagne zu unterstützen, versicherten die Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitgeber-, Wirtschafts- und Sozialverbände. In den nächsten Tagen sollen dazu in Abstimmung mit der Landesregierung konkrete Maßnahmen definiert werden.