Von: luk
Bozen/Gröden – Eine geplante Fahrraddemonstration in Gröden, die auf den zunehmenden Verkehr auf den Dolomitenpässen aufmerksam machen sollte, wurde von der Quästur in Bozen kurzfristig untersagt. Trotz wochenlanger Wartezeit auf eine Entscheidung und intensiver Vorbereitungen erhielten die Organisatoren erst drei Tage vor der Veranstaltung eine schriftliche Absage, wie es vonseiten von “Lia per natura y usanzes” heißt.
Die Demonstration, inspiriert von ähnlichen Aktionen in Innsbruck, sollte am heutigen 10. August stattfinden und eine temporäre Sperrung eines Straßenteils zwischen Wolkenstein und dem Grödner Joch umfassen. “Ziel war es, die Politik dazu aufzufordern, endlich nachhaltige Lösungen für den überlasteten Verkehr auf den Passstraßen zu finden”, so Julia Perathoner, Vizepräsidentin der “Lia per natura y usanzes”.
“Wir hatten frühzeitig alle erforderlichen Schritte unternommen, um die Veranstaltung rechtskonform und sicher durchzuführen, darunter die Ankündigung der Demonstration am 16. Juli. Dennoch wurden wir über Wochen hinweg von der Quästur hingehalten. Die endgültige Absage kam mit der Begründung, dass an diesem Tag Tausende von Fahrzeugen auf der Strecke erwartet würden, und eine gleichzeitige Demonstration eine erhebliche Gefährdung der öffentlichen Ordnung darstellen könnte”, heißt es weiter.
“Ironischerweise wurde die Demonstration, die gegen die Überlastung des Verkehrs protestieren sollte, genau wegen dieser Überlastung verboten. Selbst eine alternative Idee, den Pass ohne Blockade am Straßenrand zu radeln, wurde abgelehnt.” Julia Perathoner, Vizepräsidentin der Lia per natura y usanzes, zeigte sich enttäuscht und kritisierte das Vorgehen der Behörden als “fragwürdig im Hinblick auf demokratische Grundrechte”. Die Gruppe kündigt an, sich weiterhin für umweltfreundlichen und geregelten Verkehr in der Region einsetzen zu wollen.
Grüne: “Zynisch”
Die Grünen kritisieren das Verbot der Radveranstaltung gegen zu viel Verkehr ebenfalls: “Man verbietet eine Veranstaltung gegen zu viel Verkehr, weil man Angst hat, dass der zu viele Verkehr kollabiert. Schon zynisch.”
“Wenn dies die Linie der Quästur und der zuständigen Landesvertreter ist, dann ist das als eine klare Stellungnahme gegen jegliche Klimabewegungen zu verstehen. Aus Block the car wurde ein Block the bike. Ein Präzedenzfall, das nicht tolerierbar ist”, so Elide Mussner, co-Vorsitzende der Grünen.
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