Von: mk
Bozen/Natz-Schabs – Eine Vermisstensuche ist ein jeder Hinsicht ein äußerst heikles und komplexes Unterfangen. Angehörige und Einsatzkräfte wissen meist nicht, wo sich die Vermissten aufhalten, oft ist keinerlei Kontakt vorhanden. Die ersten Stunden sind meist ausschlaggebend für einen erfolgreichen Sucheinsatz. Die Zeit drängt, aber doch müssen eine ganze Reihe von Zivilschutz- und Ordnungskräfte koordiniert und systematisch eingesetzt werden. Der Einsatz beginnt, aber die Beteiligten wissen nicht, wann er aufhören wird. Ein kühler Kopf, gute Organisation und Kommunikation sind wichtig.
Aus diesem Grund hat die Landesleitung der Südtiroler Berg- und Höhlenrettung des CNSAS eine Großübung namens “ISAK” organisiert. “Je öfter solche Einsätze geübt werden, desto besser funktioniert die Rettungskette im Ernstfall”, so Giorgio Gajer, Präsident der Südtiroler Berg- und Höhlenrettung. Jede Zivilschutzkraft, wie die Feuerwehr, die Wasserrettung und der Zivilschutz selbst, so wie auch die verschiedenen Ordnungskräfte, hätten alle ihre besondere Rolle, aber auch ihre Eigenheiten. Das Zusammenspiel müsse geübt werden.
Neben Bergrettung, Hundestaffel, Hundestaffel der Staatspolizei, Wasserrettung, Höhlenrettung, Weißem und Rotem Kreuz, Hilfszug Zivilschutz im Weißen Kreuz, Freiwilliger Feuerwehr, Gruppe Goer, Landesnotrufzentrale, Heli Flugrettung und Bergrettung der Finanzwache ist das Verteidigungsministerium mit den Hubschraubern der Sezione Aerea der Finanzwache von Bozen und der Fliegertruppe des Heeres (Viertes „Comando di Raggruppamento Aves Altair“) beteiligt. Besonders hervorzuheben ist die Teilnahme einer 30-köpfigen Bergrettungsmannschaft aus dem Veneto und dem Piemont und Friaul-Julisch-Venetien, mit der eine lange Tradition der Zusammenarbeit in der Ausbildung der Suchtechniker besteht.
Insgesamt waren 200 Einsatzkräfte beteiligt. Die Landesagentur für Zivilschutz und der Hilfszug Zivilschutz im Weißen Kreuz haben ISAK mit Logistik und Verpflegung unterstützt. Alle Aktionen fanden unter der Supervision des Bürgermeisters von Natz Schabs Überbacher Alexander in seiner Funktion als Zivilschutzverantwortlichem seiner Gemeinde statt. Die Übung begann am Samstag, 11. Mai um 10.00 Uhr und endete am Sonntag, 12. Mai am frühen Nachmittag.
Am Samstag, den 11. Mai, wurde folgendes Szenario beübt: Der Besitzer eines Bauernhofes in der Gegend am Zusammenfluss von Vals und Rienz bemerkte eine Gruppe von drei oder vier Personen, die sich auf einen Wasserausflug in der Rienz vorbereiteten – wahrscheinlich Hydrospeed oder Ähnliches. Später sah er, wie die Flutwelle aus dem Damm austrat. Danach fehlte sowohl von den Personen als auch vom Material jede Spur.
Nach einer kurzen Suche/Lokalisierung in der Luft mittels Hubschrauber und am Land über Suchtrupps griffen zunächst die Wasserrettung und die Feuerwehr (Schlauchboote) ein und dann die Bergrettung mit einer technischen Bergung, um schließlich die Verletzten dem Weißen und Roten Kreuz zu Übergeben. Teams und Verletzte wurden vom Aves-Altair-Regiment per Hubschrauber transportiert.
Am Sonntag, den 12. Mai, hingegen, wurde folgendes Szenario geprobt: Der Begleiter einer Jugendgruppe eines Überlebenskurses eröffnete einen Einsatz zum Verschwinden von vier Kindern seiner Gruppe, die nach der Nachtwanderung nicht am vereinbarten Treffunkt ankamen. Die Gruppe von 16 Jugendlichen hatte am Vorabend gegen 18.00 Uhr in der Nähe der Zizner Hütte gelagert, nachdem sie vom NATO-Stützpunkt über Rodeneck aufgestiegen waren.
Dieses Szenario konzentrierte sich mehr auf die Suchaktion per Luft und per Land. Nachdem die Kinder lokalisiert und gefunden worden waren, wurden sie per Hubschrauber der Sezione Aerea der Finanzwache von Bozen zurückgeflogen.
Anwesend waren der Landeshauptmannstellvertreter und Landesrat für Bevölkerungsschutz, Arnold Schuler, der Ressortdirektor im Bereich Bevölkerungsschutz, Klaus Unterweger, der Bürgermeister von Natz-Schabs, Alexander Überbacher, der Präsident der nationalen Bergrettung- und Höhlenrettung, Maurizio Dellantonio, sowie der Präsident der Südtiroler Berg- und Höhlenrettung, Giorgio Gajer.
Anwesende Organisationen:
Zivilschutz Südtirol
Gemeinde Natz-Schabs
Bergrettung CNSAS Südtirol, Piemont, Veneto
Bergrettung BRD/AVS
Bergrettung Finanzwache
Hundeführer Bergrettung
Hundeführer Staatspolizei
Wasserrettung
Höhlenrettung
Weißes Kreuz
Hilfszug Zivilschutz im Weißen Kreuz
Rotes Kreuz
Freiwillige Feuerwehr
Gruppe GOER
Landesnotrufzentrale
Flugrettung Südtirol HELI
Jugendgruppe CAI Brixen
Sezione Aerea der Finanzwache von Bozen
Fliegertruppe des Heeres (Viertes „Comando di Raggruppamento Aves Altair“)