Von: mk
Bozen/Brixen – Der renommierte Josef Gargitter-Preis, der vom Katholischen Forum und der Consulta diocesana delle aggregazioni laicali verliehen wird, ist für das Jahr 2025 ausgesetzt worden. Hintergrund sind Vorwürfe aufgrund von „Versäumnissen und unpassenden Entscheidungen“ in Zusammenhang mit Missbrauchsfällen in der Katholischen Kirche in Südtirol.
Der Name des ehemalige Bischofs Joseph Gargitter (1917-1991), nach dem der Preis benannt wurde, fällt bekanntlich in dem im Jänner erschienenen Bericht über sexuellen Missbrauch an Minderjährigen und Erwachsenen durch Kleriker in der Diözese. Demnach wird dem ersten Bischof der Diözese Bozen-Brixen fehlerhaftes und unangemessenes Handeln im Umgang mit Missbrauchsfällen zur Last gelegt.
Der Preis wird alle drei Jahre an Persönlichkeiten vergeben, die sich in außerordentlicher Weise für Gerechtigkeit, Frieden – vor allem auch zwischen den Sprachgruppen – und Bewahrung der Schöpfung in Südtirol eingesetzt haben und einsetzen.
Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, löste der im Januar veröffentlichte Bericht in einigen dem Katholischen Forum angeschlossenen Verbänden eine ernsthafte Diskussion über die Auswirkungen der darin enthaltenen Aussagen auf den Preis aus.
Obwohl die unbedingte Wertschätzung für die Persönlichkeit und das Werk von Bischof Gargitter, insbesondere in Bezug auf sein Engagement für soziale Gerechtigkeit und den interkulturellen Frieden, bekräftigt wurde, forderten mehrere angeschlossene Organisationen, die Ergebnisse des Berichts ernst zu nehmen, schreibt die Nachrichtenagentur Ansa.
Diese Bedenken wurden an die Jury des Preises weitergeleitet. Dort führte die Auseinandersetzung mit den Vorwürfen einstimmig zur Entscheidung, die Verleihung für 2025 auszusetzen.
Auch die Zukunft des Preises bleibt ungewiss. In ihrer Mitteilung erklären die beteiligten Organisationen lediglich, dass sie dieses Thema „mit der notwendigen Sensibilität“ angehen werden.
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