Verfahren in Bozen

Versuchter Mord bei EM-Spiel: Staatsanwalt fordert zehn Jahre

Sonntag, 14. Dezember 2025 | 12:17 Uhr

Von: mk

Bozen – Im Prozess um die blutige Messerattacke am Bozner Siegesplatz während der Fußball-EM 2024 hat die Staatsanwaltschaft zehn Jahre Haft wegen versuchten Mordes gefordert. Der mutmaßliche Täter ist jedoch seit Monaten unauffindbar.

Der 33-jährige Angeklagte Marius Deda soll am Abend des 24. Juni 2024 nach dem Spiel Italien-Kroatien zwei Männer im Alter von 23 und 26 Jahren mit einem Messer angegriffen haben. Unmittelbar nach der Tat tauchte der polizeibekannte Mann in der Menge unter und floh zunächst nach Viterbo und später nach Pordenone, wo er eine Woche später in er Wohnung von Bekannten gefasst wurde.

Prozess ohne Angeklagten

Der 33-Jährige, der zunächst in Untersuchungshaft im Gefängnis von Tolmezzo und anschließend im Hausarrest saß, kam später unter der Auflage der Aufenthaltsverpflichtung im Friaul frei. Wie Alto Adige online berichtet, nutzte er dabei die Gelegenheit zur erneuten Flucht – vermutlich in sein Heimatland Albanien.

Da er jedoch nachweislich Kenntnis vom Verfahren hat und im Oktober 2024 an einer Anhörung teilnahm, wird der Prozess in seiner Abwesenheit fortgeführt.

Urteil am Montag erwartet

Während Staatsanwalt Axel Bisignano zehn Jahre Haft sowie Schadenersatz für die Opfer fordert, plädiert Verteidiger Thomas Schnitzer auf Freispruch. Das Urteil wird für kommenden Montag erwartet. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, droht ein neuerlicher Haftbefehl.

Bezirk: Bozen

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