Von: lup
Laut der Tageszeitung “ZETT” sehen sich südtiroler Eltern angesichts des Umgangs ihrer Kinder mit PCs, Tablets und Smartphones immer ratloser. Der Sozialpädagoge Manuel Oberkalmsteiner vom Forum Prävention kann dies nur bestätigen.
“Vor allem im Mittelschulalter scheint die digitale Welt für viele spannend zu werden“, so Oberkalmsteiner. Beim Konsum von Online- oder Computerspielen falle es jedoch schwer, ungünstige Verhaltensmuster als solche zu identifizieren, zumal jedes Kind anders ist. Der Sozialpädagoge legt Eltern daher nahe, sich zu fragen, warum das eigene Kind sich mit diesen Spielen auseinandersetzt. Immerhin können die Gründe dafür vielfältig sein. So müsse eine eventuelle Überforderung mit der Realität nicht der alleinige Grund dafür sein, denn auch der gesunde Antrieb sich entspannen zu wollen oder mit Freunden in virtueller Weise Zeit zu verbringen könnte hierbei ausschlaggebend sein.
„Wenn besorgte Eltern zu mir kommen, frage ich sie als Allererstes, wie es dem Kind in der Offline-Welt geht. Wichtig ist hier zu verstehen, ob das Kind ‚echte‘ Freunde in der Offline-Welt hat und Anerkennung sowie Wertschätzung von den Menschen um sich herum erfährt. Sollte dies nicht der Fall sein, ist die Flucht in eine digitale Welt voller Likes, Kommentare und Spielewelten wahrscheinlicher“, so der 38-Jährige.
Wesentlich aber sei, dass es den Kindern und Jungendlichen auch ohne Konsum der genannten Medien gut geht. In einem solchen Falle müssten sich Eltern keine größeren Sorgen machen. „Natürlich gibt es dann Kinder, die wirklich zu viel spielen. Wenn ich bei denen aber nachfrage, merke ich, dass es immer ein tiefer liegenden Grund dafür gibt“, mahnt der Sozialpädagoge.