Weihnachten 2018 – ein Kommentar

Viel Chaos – wenig Frieden

Donnerstag, 27. Dezember 2018 | 10:33 Uhr

Bozen – Weihnachten, das Fest des Friedens und der Freude, war in vielen Teilen der Erde weder das eine noch das andere. Infolge des Ausbruchs des Krakatau und der dadurch hervorgerufenen Flutwelle verloren in Indonesien mehrere Hundert Menschen ihr Leben. Unterdessen vertrieb ein durch den Ausbruch des Ätna verursachtes Erdbeben auf Sizilien viele Menschen aus ihren Häusern, wobei es nur dem Glück zu verdanken war, dass es „nur“ zu Verletzten und nicht zu Toten kam. In der Zwischenzeit ging der Krieg in Nahost praktisch ununterbrochen weiter, während in Italien gleich mehrere Frauen Opfer ihrer gegenwärtigen oder ehemaligen Partner wurden.

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In Südtirol selbst ging das wärmste Weihnachtsfest seit Jahrzehnten recht friedlich über die Bühne. Nach den Spannungen der letzten Monate musste unser Bischof seine Schäfchen aber auch daran erinnern, dass „Krippe und Kreuz keine Kampfansage, sondern Begegnung mit jener göttlichen Liebe, die bis zum Äußersten gegangen ist, um uns Menschen für das Leben zu gewinnen“, sind. Das gilt natürlich nicht nur für das Volk, sondern vor allem auch für die Politiker, die am 21. Oktober in den Landtag gewählt wurden.

Seit mehr als zwei Monaten ringen die wirklichen und sich ein bisschen auch so fühlenden Wahlsieger um Präambel, Werte, Posten und Kompetenzen. Das alte Vorhaben, vor Weihnachten eine neue Landesregierung präsentieren zu können, ist hingegen längst römischen Schienbeintretereien zum Opfer gefallen.

Aber es geht eigentlich nicht um ein paar Tage mehr oder weniger Warten. Es geht darum, ob die Koalitionäre in spe den Geist des Hochamts des Bischofs beherzigen und ob jene Werte, die die Würde des Menschen betreffen, ohne Abschläge im Regierungsprogramm berücksichtigt werden.

Von: ka

Bezirk: Bozen