Veränderung beginnt immer bei sich selbst – ein Kommentar

Vorbeugendes Fahrverbot: Kritik gerechtfertigt?

Donnerstag, 20. Juni 2019 | 10:14 Uhr

Bozen – Es fehlen weniger als zwei Wochen bis zum vorbeugenden Fahrverbot für Dieselfahrzeuge der Klasse Euro 3. Daher breitet sich unter nicht wenigen, die mit ihrem alten Diesel nicht mehr in die Landeshauptstadt dürfen, Panik aus. Während die einen zähneknirschend einen Neuwagen oder einen „frischen Gebrauchten“ zu erwerben gedenken, hoffen die anderen, vielleicht nicht erwischt zu werden.

Aber ist die miese Stimmung wirklich gerechtfertigt? Ein gut ausgebautes Bus- und Bahnnetz ermöglicht es den allermeisten Pendlern, in zumutbarer Zeit Bozen zu erreichen, während eine Vielzahl von Fahrradwegen und innerstädtischen Verbindungen sowohl denen, die von auswärts kommen, als auch den „Stadtlern“ selbst ein recht schnelles Weiterkommen bietet. Unnötig hinzuzufügen, dass gerade die Pendler dabei eine Stange Geld sparen. Der Schreiber dieser Zeilen ist übrigens selbst ein Besitzer eines Euro 3-Diesels, der – man mag es kaum glauben – meist von Montag bis Freitag sein Dasein in der Garage fristet.

APA/APA (Archiv/dpa)/Oliver Berg

Manche erzürnte Südtiroler und einige Parteien kritisieren die Maßnahme als „unsozial“ und meinen, dass sich gerade ärmere Pendler keinen Neuwagen leisten können. Aber braucht es angesichts des Südtirol Passes wirklich immer ein neues Auto?

Eine andere Kritik lautet, dass es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sei. Aber jede Kühlung beginnt mit dem ersten Tropfen und jede Veränderung beginnt immer bei sich selbst. Es wäre ja allzu gemütlich, wenn den Umweltschutz immer nur die anderen betreiben sollen.

Von: ka

Bezirk: Bozen