Von: ka
Bozen – Dank des guten Wetters und der Tatsache, dass auch der Feuernacht vor 60 Jahren gedacht wurde, gerieten die Herz-Jesu-Feuer heuer zu einem ganz besonders schönen und besinnlichen Ereignis. Vom Tal und den gegenüberliegenden Bergkuppen aus waren die einzelnen Bergfeuer, die brennenden Herzen, Adler und Kreuze weitum zu sehen.
Es bleibt aber auch der Wermutstropfen hängen, dass es im Bereich des Ausstiegs des Fennberger Klettersteiges, wo jährlich auf einer Fläche von einem halben Hektar ein Herz-Jesu-Feuer in Form eines Adlers entzündet wird, zu einem ausgedehnten Waldbrand kam. Aufgrund der schwierigen Verhältnisse – unwegsames, steiles Gelände, Trockenheit und ein starker, in verschiedene Richtungen wehender Wind, der immer wieder Glutnester anfachte und den Einsatz vieler Feuerwehren sowie eines Löschhubschraubers notwendig machte – dauerte es fast eine Woche, bis der Brand unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Der Brand, der offensichtlich auf das „flammende Herz“ zurückgeführt werden kann, bot Gegnern aller Couleur, denen sowohl die sehr alte Tradition als auch die politische Botschaft der Herz-Jesu-Feuer seit Langem ein Dorn im Auge sind, einen willkommenen Anlass, für die Bergfeuer starke Einschränkungen zu fordern.
Diese sehr vorhersehbaren Stimmen sollte man aber nicht näher beachten. Anstatt an einer schönen Tradition zu sägen, sollte man den Brand in Unterfennberg vielmehr zum Anlass nehmen, die Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfen. Unter anderem könnte man eventuell einen Ortswechsel des Feuers in Betracht zu ziehen und womöglich eine höhere Anzahl von schnell verfügbaren Einsatzkräften in Bereitschaft halten.
Ein geeignetes Bündel von Vorkehrungen könnte dazu beitragen, Brände, die dem Ansehen der Herz-Jesu-Tradition nur Schaden zufügen, zu verhindern, und die Bergfeuer, die groß und klein so erfreuen, für die Zukunft retten.