Experten geben Tipps

Was Kinder und Jugendliche im Lockdown brauchen

Samstag, 14. November 2020 | 08:16 Uhr

Bozen – Ein erneuter Lockdown kündigt sich an, mehr als 8.000 Menschen sind in Südtirol in Quarantäne, die Enge wird erneut zum Problem. Psychologenkammer, Forum Prävention und Sanitätsbetrieb haben sich mit rund 30 weiteren Organisationen zum Netzwerk PSYHELP zusammengeschlossen und Empfehlungen für günstiges Verhalten entwickelt. Kinder und Jugendliche reagieren besonders sensibel auf einen Lockdown.

Es ist sehr wichtig, auch und gerade die Kinder in der Corona-Krise zu schützen: Kinder sollten auf keinen Fall angstmachenden Meldungen ausgesetzt werden. Begegnet Ihren Fragen offen, besprecht in Ruhe, was sie beschäftigt oder beunruhigt. Erklärt eurem Kind in altersgerechten Worten die aktuelle Situation. Verzichtet darauf, gerade jetzt große Erziehungsmaßnahmen zu setzen und seht möglichst von Strafen ab. Versucht euer Kind durch Lob positiv zu verstärken und zu erwünschtem Verhalten zu motivieren.

Bleibt selbst ruhig, Angst ist ansteckend. Lasst euch von den Fragen der Kinder leiten und antwortet kindgerecht und ehrlich.

Akzeptiert, wenn Ihr Kind anhänglicher ist als sonst und kommt diesem Bedürfnis nach. Haltet nach Möglichkeit die gewohnte Tagesstruktur eurer Kinder aufrecht: Plant klare Lern- und Freizeiten und ermöglicht soziale Kontakte via Telefon und Internet.

Macht gemeinsame Aktivitäten und ermöglicht Spiel und Ablenkung. Definiert aber auch klar abgegrenzte Stunden, in denen sich jeder alleine beschäftigt. Ermöglicht euch und den Kindern einen vereinbarten Rückzug, um Konflikte zu verhindern bzw. zu reduzieren.

Limitiert mit dem Kind gemeinsam die „Screen-Zeiten“ für Fernsehen, Mobiltelefon oder Computer. Überwacht und limitiert auch den Medienkonsum zu COVID- 19. Beobachtet das Verhalten eurer Kinder, hebt günstiges Verhalten in der Krise hervor und lobt eure Kinder häufiger als früher.

Von: mk

Bezirk: Bozen