Jahresversammlung der Einsatznachsorge im Weißen Kreuz

Weil auch Retter selbst manchmal eine starke Schulter brauchen

Donnerstag, 02. Mai 2024 | 09:42 Uhr

Bozen – Belastende Einsätze hinterlassen auch bei den Einsatzkräften Spuren. Um sie zu unterstützen, sind die Freiwilligen der Einsatznachsorge im Weißen Kreuz zur Stelle. Sie haben kürzlich bei ihrer Jahresversammlung Rückschau auf das vergangene Jahr gehalten und nach vorne geblickt.

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Die so genannten Peer’s des Weißen Kreuzes, allesamt selbst aktive Freiwillige, bilden ein wichtiges Glied in der Rettungskette, weil sie ihren Kolleginnen und Kollegen nach psychisch belastenden Einsätzen zur Seite stehen. Das betonte Dr. Erwin Steiner nach einem kurzen Fachvortrag bei der Hauptversammlung in Bozen. Als Leiter der Notfallpsychologie arbeitet er eng mit der Einsatznachsorge im Landesrettungsverein zusammen.

Derzeit zählt die Einsatznachsorge 47 Mitglieder. Gemeinsam haben sie im vergangenen Jahr 360 Stunden für Betreuungsgespräche geleistet und 78 Mitarbeiter nach belastenden Einsätzen begleitet. Aber auch die Sensibilisierung der Rettungsorganisationen stand im vergangenen Jahr im Mittelpunkt: so wurden fünf Informationsabende für Feuerwehren und Sektionen des Weißen Kreuzes angeboten.

Im Rahmen der Versammlung bedankte sich Vizepräsidentin Barbara Siri bei den Freiwilligen, die für die Rettungskräfte da sind und Hilfe zur Bewältigung von schwierigen Erfahrungen anbieten. Bei Bedarf organisieren sie auch tiefergehende Behandlungen mit anderen Fachstellen. „Es ist für die Vereinsführung wesentlich, dass alle Mitarbeiter sowohl körperlich als auch geistig unbeeinträchtigt nach dem Einsatz nach Hause gehen können. Über die Einsatznachsorge bieten wir eine kompetente und kollegiale Anlaufstelle an, gleichzeitig leisten wir wichtige Präventionsarbeit und können dadurch Spätfolgen vermeiden“, betont Siri.

Der Gruppenleiter der Einsatznachsorge Roman Tschimben stellte bei seinem Rückblick auf das Jahr 2023 fest, dass die Akzeptanz für den Dienst weiter gestiegen ist. Deshalb wurde erstmals eine Ausbildung für Peer’s in italienischer Sprache organisiert, die im Juni dieses Jahres abgeschlossen wird. Damit wächst das Einsatznachsorge-Team um weitere zwölf Mitglieder an. Acht davon werden in Cortina bzw. Sappada für die Kollegenhilfe zur Verfügung stehen.

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare

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1 Kommentar auf "Weil auch Retter selbst manchmal eine starke Schulter brauchen"


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krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
16 Tage 6 h

Man kann diesen vielen, teilweise Freiwilligen, nicht genug danken!!
Ihr seid jedes noch so kleine und leise Dankeschön wert!
DANKESCHÖN!!!

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