Operation "Bersaglio" bringt Drogennetzwerk in Südtirol zu Fall

Wer ihn schief ansah, wurde niedergeschlagen

Samstag, 24. Juni 2017 | 10:23 Uhr

Bozen – Am Dienstag haben die Carabinieri ein mutmaßliches Drogennetzwerk in Bozen-Oberrau zerschlagen. Bei der Operation „Bersaglio“ wurden insgesamt zehn Kilogramm Marihuana, 400 Gramm Kokain und Haschisch sichergestellt.

Die Aktivitäten der Gruppe haben sich auf die Gebiete in Bozen, Meran und Brixen erstreckt. Einkauft wurde das Rauschgift in Oberitalien und Apulien.

Auf einer Pressekonferenz am Freitag haben die Carabinieri die Details der Operation erläutert. Fatmir Muhaj (24) wird vorgeworfen, der Kopf der Bande gewesen zu sein. Sogar vom Gefängnis aus soll der Mann versucht haben, sein Business zu leiten und Drogen einzuschmuggeln.

Medienberichten zufolge wollte Muhaj als Boss der Schattenwelt in Bozen-Oberrau hofiert werden. Er trat dabei sehr aggressiv auf und ging mitunter auch mit Fäusten auf Personen los, die ihn seiner Meinung nach falsch angesehen haben. Als eines Tages ein Auto auf “seinem” Parkplatz abgestellt war, ordnete er an, alle vier Reifen aufzuschlitzen.

Die Geschäfte wurden relativ professionell abgewickelt: Die Drogendosen wurden den Kunden frei Haus geliefert oder in einer Bar übergeben. „Lass uns einen Kaffee trinken gehen“, war oft das Codewort, um Drogen bei der Gruppe einzukaufen.

Insgesamt sind 29 Personen im Ermittlungsregister gelandet. 13 von ihnen sind in U-Haft – neun im Knast, vier im Hausarrest. Die Gruppe soll in einem Monat gut 15.000 Euro Gewinn gemacht haben.

Von: luk

Bezirk: Bozen