Tourist [64] befand sich in ernstem Zustand

West-Nil-Fieber in Südtirol: “Keine Ansteckungsgefahr”

Freitag, 17. August 2018 | 16:00 Uhr
Update

Bozen/Gadertal – Das Bozner Krankenhaus bestätigt in einer Aussendung den Fall eines Patienten, der wegen West-Nil-Fiebers behandelt wurde. “Vor wenigen Tagen wurde bei einem im Krankenhaus Bozen eingelieferten italienischen Urlauber eine Infektion mit dem West-Nil-Fieber festgestellt. Mittlerweile wurde der Patient an das Krankenhaus Borgo Trento in Verona überwiesen.” Eine Ansteckungsgefahr für andere Personen habe niemals bestanden, so die Primarin der Infektionsabteilung Elke Maria Erne.

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Am 4. August war der aus der Provinz Verona stammende Gast ins Gadertal gekommen, um dort Urlaub zu machen. Bereits an diesem Tag fühlte sich der 64-jährige nicht wohl. Als sich die Symptome – Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit – in den darauffolgenden Tagen verschlimmerten, wurde der Urlauber am 6. August in das Krankenhaus Bozen eingeliefert.

Nachdem der Mann am 10. August Anzeichen einer Meningoenzephalitis (Gehirnhautentzündung) zeigte, wurde er auf das West-Nil-Virus getestet. Dieser Test war positiv. Mittlerweile weilt der Patient nicht mehr in Südtirol, er wurde an das Krankenhaus Borgo Trento in Verona überwiesen.

Der West-Nil-Virus kann ausschließlich von infizierten Mücken auf den Menschen übertragen werden, eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei unmöglich, so die Primarin der Infektionsabteilung am Krankenhaus Bozen, Elke Maria Erne. Außerdem, so Erne, leide der betroffene Patient an mehreren chronischen Krankheiten. Dadurch sei das Immunsystem geschwächt gewesen. Dies sei auch einer der Gründe für den schweren Krankheitsverlauf.

Der Urlauber sei auch nicht in Südtirol mit dem Virus in Kontakt gekommen: „Der zeitliche Verlauf zeigt ganz klar, dass sich der Patient bereits zu Hause mit dem Virus infiziert hat, denn die Inkubationszeit beträgt zwischen zehn und 14 Tagen. Soweit wir wissen, gibt es in Südtirol bis dato keine Mücken, die mit dem Virus infiziert sind“, stellt Erne klar.

BISHER

Ein Urlaub im Gadertal endete für einen Touristen aus Verona jüngst im Krankenhaus von Bozen.

Zunächst litt der 64-Jährige an Fieber, Kopfschmerzen und Übeltkeit. Symptome, die eine normale Grippe vermuten lassen. Dann aber verschlechterte sich sein Zustand rapide.

Es kamen neurologische Probleme hinzu und der Mann wurde in erstem Zustand ins Bozner Spital eingeliefert.

Dort bestätigte sich dann der Verdacht der behandelnden Ärzte. Der Patient hatte sich den West-Nil-Virus eingefangen – vermutlich durch einen Mückenstich.

Nachdem der Urlauber einer Therapie unterzogen wurde, konnte er am gestrigen Donnerstag ins Krankenhaus nach Verona verlegt werden.

Es handelt sich dabei um den ersten Fall des West-Nil-Virus in Südtirol, berichten lokale Medien. Die Ärzte gehen aber davon aus, dass der Mann nicht hier in Südtirol, sondern noch im Veneto infiziert wurde.

Das West-Nil-Fieber ist eine Infektionskrankheit, die durch Mücken auf den Menschen übertragen wird. Ihr Erreger, das West-Nil-Virus, kommt in Afrika, Nordamerika und südöstlichen Ländern des Mittelmeerraums vor. Häufig bleibt die Infektion symptomlos. Einige Patienten leiden an grippeähnlichen Symptomen. Schwere Verläufe sind selten, können aber tödlich enden.

Von: luk

Bezirk: Bozen, Pustertal