Rund ein Dutzend Zelte im Naturpark

Wild-Camper in den Dolomiten scheren sich nicht um Verbot

Donnerstag, 13. November 2025 | 12:05 Uhr

Von: mk

Wer an eine Verschnaufpause von der Touristenflut im Sommer glaubt, könnte sich getäuscht haben. Auch zu dieser Zeit zieht es Urlauber in die Dolomiten, die sich – zumindest zum Teil – nicht immer an die Regeln halten. Jüngstes Beispiel: Eine Gruppe von Campern hat im Naturpark Fanes-Sennes-Prags mitten auf einer ebenen Wiese kurzerhand die Zelte aufgeschlagen – eine Aktion, die aus mehreren Gründen problematisch ist.

Der Präsident des italienischen Alpenvereins CAI in Südtirol hat auf das Problem aufmerksam gemacht und Fotos von der Aktion auf Facebook veröffentlicht. „Ist es möglich, dass niemand das bemerkt hat? Und wer sind sie? Meines Wissens ist Camping in Naturparks nicht erlaubt“, kommentierte Zanella die Fotos.

Offenbar war das den Betroffenen egal. Rund ein Dutzend Zelte sind auf den Bildern zu sehen, die auf dem zum Teil mit Schnee bedeckten Boden aufgestellt wurden, während im Hintergrund die Berge eine atemberaubende Kulisse bieten.

Zwar ist in Ausnahmefällen das Campen in Naturparks möglich, doch Genehmigungen werden in der Regel nicht leichtfertig dafür vergeben. Weil sich im Herbst aber weniger Personen in den Dolomiten aufhalten, gibt es auch weniger Kontrollen. Die Camper könnten dies womöglich ausgenutzt haben.

Ein Wanderer, der sich zufällig in der Gegend aufhielt, hat die Fotos geschossen und Zanella zugespielt. Wäre er nicht vorbeigekommen, hätte von dem Vorfall vermutlich niemand erfahren.

Italienischen Medienberichten zufolge soll es sich um italienische Touristen halten, die den Supermond im November im Gebirge bewundern wollten. In den vergangenen Tagen waren in der Nacht in Südtirol außerdem Polarlichter sichtbar.

Eine Gruppe von Franzosen, die kurz zuvor ein ähnliches Unterfangen in Angriff nehmen wollte, ist dagegen erwischt worden und kassierte eine Strafe. Abgesehen vom Verbot birgt das Zelten im Herbst im Gebirge eine Reihe von Risiken – nicht zuletzt wegen der deutlich kühleren Temperaturen.

Bezirk: Pustertal

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