Von: luk
Kastelruth/Rovigo – Ein Mann aus der Gegend um Kastelruth hat am Freitag im Rahmen der Ermittlungsoperation “Pupari” von der Finanzpolizei Besuch bekommen. Erfreuliche Nachrichten konnten die Beamten dem Mann nicht überbringen. Gegen ihn lag nämlich ein Haftbefehl vor. Der Händler wurde wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit dem Vertrieb von Pellets in Untersuchungshaft überstellt.
Wie die Tageszeitung Alto Adige heute berichtet, gehen die Ermittler von rund zehn Millionen Euro aus, die der öffentlichen Hand durch betrügerische Machenschaften verloren gingen. Doch nicht nur bei dem Händler in Südtirol klopften uniformierte Beamten an. In ganz Italien gab es im Rahmen der Operation und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von Rovigo 51 Hausdurchsuchung und sieben Festnahmen wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung. 14 weitere Verdächtige befinden sich auf freiem Fuß.
Die Behörden gehen von einer kriminellen Vereinigung aus. Mit zahlreichen Scheinfirmen und Scheinrechnungen soll gearbeitet worden sein, um Steuerabgaben nicht zu leisten. Die Ermittlungen führten die Finanzpolizei von Padua zu zwei sizilianischen Unternehmern – Vater und Tochter – die dank der hinterzogenen Steuern Pellets zu weit niedrigeren Preisen auf den Markt brachten, als die Konkurrenz. Tatsächlich waren es dann die Hinweise der Konkurrenzunternehmen, die die Ermittlungen ins Rollen brachten.
Der Händler aus der Gegend um Kastelruth wird in den kommenden Tagen angehört.