Von: luk
Stockerau – Der Österreichische Tierschutzverein hat erneut auf die Folgen sogenannter Qualzucht hingewiesen und fordert, bei jeder Tierzucht müsse die Gesundheit der Tiere Vorrang haben. Anlass ist die Geburt von vier Faltohr-Kätzchen (Scottish Fold) am Assisi-Hof in Stockerau, deren Mutter zuvor aus einer illegalen Zucht gerettet worden war.
Laut Alfred Kofler, Leiter der Tierpflege am Assisi-Hof, sind die charakteristisch geknickten Ohren dieser Katzen das sichtbare Zeichen eines angezüchteten Gendefekts, der zu Knochen- und Knorpelschäden führt. Betroffene Tiere litten häufig schon in jungen Jahren unter Arthrose, Gelenksentzündungen, Wirbelsäulenverkrümmungen und Bewegungseinschränkungen. Alltägliche Aktivitäten wie Laufen oder Springen könnten dadurch zur schmerzhaften Belastung werden.
Qualzucht ist in Österreich seit 2005 verboten, dennoch gebe es weiterhin illegale Zuchten und einen wachsenden Handel mit Trendrassen. Kofler kritisiert, dass soziale Medien und Influencer mit niedlichen Bildern und Videos über das Leid der Tiere hinwegtäuschten.
Die Tierärztin Barbara Fiala-Köck, Vorsitzende der Qualzuchtkommission, appelliert an künftige Tierhalter, sich vor dem Kauf über Herkunft und Zuchtbedingungen zu informieren, um Tierleid zu vermeiden. Zudem warnt der Tierschutzverein vor hohen Tierarztkosten und Pflegeaufwand, die mit den gesundheitlichen Problemen vieler Qualzuchttiere verbunden sind.
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