Von: luk
Terlan – Immer häufiger geraten ältere Menschen ins Visier von Betrügern – sei es am Telefon, an der Haustür oder im Internet. Auch in Südtirol sind vor allem ländliche Gemeinden betroffen. In Terlan setzt man deshalb auf gezielte Präventionsarbeit. Das Seniorenwohnheim Pilsenhof hat gemeinsam mit der Gemeinde und der Carabinieri-Station Terlan eine Informationskampagne gestartet, um Seniorinnen und Senioren sowie ihre Angehörigen für die Gefahren zu sensibilisieren.
Kürzlich informierte Carabinieri-Kommandant Matteo Romano im Rahmen einer gut besuchten Veranstaltung im Pilsenhof über aktuelle Betrugsmaschen und gab konkrete Verhaltenstipps. Unterstützt wurde er dabei von Bürgermeister Hans Zelger sowie dem Präsidenten des Pilsenhofs, Ulrich Seitz, und Direktor Hugo Pichler.
Romano erklärte, wie Trickbetrüger gezielt das Vertrauen älterer Menschen erschleichen, um sie finanziell zu schädigen. Besonders perfide sei der sogenannte „Enkeltrick“, bei dem sich Anrufer als Verwandte ausgeben und unter einem Vorwand Geld verlangen. Auch Schockanrufe, bei denen angebliche Notlagen von Familienmitgliedern geschildert werden, und falsche Polizisten am Telefon gehören zu den gängigen Maschen.
„Die Betrüger agieren geschickt, nutzen psychologischen Druck und technische Tricks wie manipulierte Telefonnummern“, so Romano. Wichtig sei, ruhig zu bleiben, keine persönlichen Informationen preiszugeben, Rücksprache mit Familienmitgliedern zu halten und im Zweifel sofort die Polizei zu verständigen.
Auch an der Haustür ist Vorsicht geboten. Besucher sollten nur eingelassen werden, wenn sie sich eindeutig ausweisen können. Unangekündigte Handwerker oder Spendensammler sollten misstrauisch machen, so die Carabinieri. Eine gängige Masche sei etwa das Anbieten von angeblichen Reparaturarbeiten, die nie beendet oder überteuert abgerechnet werden.
Das Seniorenwohnheim Pilsenhof bietet jeden Mittwoch eine offene Informationsrunde für Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige sowie die interessierte Öffentlichkeit an. Dort wird auch über aktuelle Themen wie Sicherheit und Betrugsprävention gesprochen. Zudem wurde mit Unterstützung der Gemeinde einer der ersten fixen Seniorenschalter Südtirols eingerichtet, der sich speziell um die Anliegen älterer Menschen kümmert.
Bürgermeister Hans Zelger kündigte bei der Gelegenheit an, dass in Terlan ab Mai 2025 eine Art Lebensmitteltafel eingerichtet wird, um Menschen in schwierigen Lebenslagen zusätzlich zu unterstützen.
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