Sicherheit gewährleisten, gefährliche Raubtiere entnehmen – ein Kommentar

Zupackende Trentiner, zaudernde Südtiroler

Donnerstag, 08. Februar 2024 | 02:05 Uhr

Trient/Bozen – Trient zeigt, wie es geht. Trotz heftiger Proteste und gerichtlicher Eingaben von vermeintlichen Tierschützern weicht der alte und neue Landeshauptmann von Trient, Maurizio Fugatti, nicht von seiner gewohnten Linie ab, die Ängste der Bevölkerung ernst zu nehmen und gefährliche Raubtiere – darunter sind vor allem die Bären gemeint – zu entnehmen.

Nachdem der Bär M90, der offensichtlich jegliche Scheu verloren hatte, mehrmals bewohntes Gebiet aufgesucht und erst vor wenigen Tagen ein wanderndes Paar über mehrere hundert Meter hinweg verfolgt hatte, beschloss der Landeshauptmann, die italienische Umweltbehörde ISPRA mit dem Fall zu befassen. Da die staatliche Behörde ebenfalls zum Schluss kam, dass der gefährliche Problembär entnommen werden müsse, war der Weg für den Abschuss frei. Wenige Stunden nach der Unterzeichnung des Abschussdekrets wurde M90 von Trentiner Förstern erlegt.

Tibor Pataky

In Südtirol wurde Ähnliches ebenfalls versucht, aber von Tierschützern erwirkte Aussetzungen bereits erfolgter Abschussgenehmigungen ließen alle Bemühungen des Landes, gefährliche Raubtiere zu entnehmen, ins Leere laufen. Fugattis erfrischend zupackende Art hingegen gab den vermeintlichen Tierschützern erst gar nicht die Chance, ihm in den Arm zu fallen.

In Südtirol würde man natürlich gerne auch so handeln, aber manchmal scheint man hierzulande fast Angst vor der eigenen Courage zu haben. Dabei könnte man sich Trient ruhig als Vorbild nehmen. Wohlgemerkt erfolgte die Trentiner Bärenentnahme unter strenger Berücksichtigung aller geltenden Bestimmungen und Gesetze.

APA/APA/dpa/Julian Stratenschulte

Im Lichte der Neubewertung des Schutzstatus des Wolfes auf EU-Ebene, die bald in nationales Recht übergehen könnte, und angesichts Fugattis Muts könnte das Problemfeld Großraubtiere auch in Südtirol mit größerem Tatendrang angegangen werden.

Im Gegensatz zum Trentino, wo die Kür Fugattis zum alten und neuen Landeshauptmann vergleichsweise geräuschlos vonstattengegangen war, wurde in Südtirol bereits genug Zeit verloren. Neben den vielen bekannten Baustellen, von denen die Sicherheit, die Wohnkosten und die Sanität nur die größten sind, wird sich die neue Landesregierung auch den heimischen Großraubtieren und den von ihnen verursachten Schäden widmen müssen. Das Trentino zeigt, wie es gehen kann.

Von: ka

Bezirk: Bozen

Kommentare
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info
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Universalgelehrter
2 Monate 24 Tage

Welche Bären sollen denn in Südtirol entnommen werden?

Sag mal
Sag mal
Kinig
2 Monate 21 Tage

info Man wird schon schaun dass man schiessen darf .Hauptsache der Mensch hatt Seinen Spass.

nightrider
nightrider
Universalgelehrter
2 Monate 24 Tage

Es schaug mehr danoch aus dass se bei ins groaße Rärer sein weil Im Trentino gibt es ca 100 Bären bei ins schaut oaner ab und zu vorbei.

thomas
thomas
Kinig
2 Monate 21 Tage

Im Zweifelsfall für Wolf und Bär!

Faktenchecker
2 Monate 22 Tage

Politischer Aktionismus.

65Wendi
65Wendi
Tratscher
2 Monate 20 Tage

Danke,es gibt immer noch Politiker mit Hausverstand und Mut die sich nicht von einer kleinen Tyranischen radikalen Gruppen von Vernünftigen Entscheidungen abbringen lassen.

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