Von: sis
Bozen – Die Euregiotour für Transplantation ist eine grenzüberschreitende Radveranstaltung, an der sich sowohl transplantierte als auch nicht-transplantierte Sportler und Sportlerinnen sowie Unterstützer beteiligen. Auf ihrem Weg von Innsbruck nach Arco machten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer heute, am 1. Juli 2023 auch Halt am Landeskrankenhaus Bozen.
Empfangen wurde das „Peleton“ aus rund 80 Sportlerinnen und Sportlern vom Sanitätsdirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Josef Widmann sowie der Direktorin des Gesundheitsbezirkes Bozen,Irene Pechlaner. Als Teilnehmer der Radveranstaltung mit dabei waren Marc Kaufmann, Primar des Dienstes für Notfall-, Anästhesie und Intensivmedizin am Landeskrankenhaus Bozen sowie Stephan Eschertzhuber, Primar der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Landeskrankenhaus Hall (Tirol) und Transplantreferent für Westösterreich und Südtirol sowie der Präsident des veranstaltenden Transplant Sport Club, Marco Panizza.
Sie alle richteten einige Worte an die anwesenden Medienvertreterinnen/-vertreter und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und unterstrichen dabei nicht nur den sportlichen Charakter der Veranstaltung, sondern auch die Wichtigkeit, das Thema Organspende verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen. Ein Anliegen, das der Transplant Sport Club seit seiner Gründung 1990 verfolgt. Tatsächlich ist eines der Hauptziele der Euregiotour für Transplantation – die in diesem Jahr bereits zum 20. Mal stattfindet – die Öffentlichkeit für das Thema Transplantation zu sensibilisieren und das Bewusstsein für die Möglichkeit einer Organspende zu steigern. Auch soll durch diese Veranstaltung aufgezeigt werden, dass eine Transplantation nicht das Ende der persönlichen sportlichen Laufbahn bedeuten muss, sondern dass ein sportliches Leben auch danach noch möglich ist. Immerhin müssen bei der diesjährigen Ausgabe der Euregiotour für Transplantation an drei Tagen rund 300 Kilometer und 4.000 Höhenmeter überwunden werden.
Die Route führt diesmal am ersten Tag von Innsbruck über Brixen, Klausen und Barbian auf den Ritten. Am zweiten Tag geht es in den Bozner Talkessel und dann über Eppan hinauf auf den Mendelpass und über Ruffrè nach Coredo. Die Schlussetappe führt dann über Trient und durch das Sarche-Tal nach Arco. Dass die Route der Tour durch die Euregio führt, kommt nicht von ungefähr, denn beim Thema Organspende arbeiten Tirol, Südtirol und Trient eng zusammen. So ist Südtirol über die „Region West“, zu der die Universitätsklinik Innsbruck gehört, in die „Eurotransplant-Region“ eingebunden. In dieser sind Österreich, Deutschland, die Benelux-Länder, Slowenien, Kroatien und Ungarn zusammengeschlossen. Südtiroler Bürger und Bürgerinnen können also Organe aus dieser Eurotransplant-Region erhalten und auch spenden.
Im vergangenen Jahr hielten sich in Südtirol gespendete und benötigte Organe die Waage: 34 Organe wurde gespendet, 34 Organe wurden über Eurotransplant an Südtiroler Patientinnen und Patienten vermittelt und in Innsbruck transplantiert. Trotzdem hat sich die Anzahl der Personen in Südtirol, die auf eine Organspende warten, seit 2021 nicht verändert. Weiterhin warten 40 Südtirolerinnen und Südtiroler auf ein Spenderorgan.
Nach einer kurzen Erfrischung setzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Euregiotour für Transplantation heute ihre Fahrt fort. Sanitätsdirektor Josef Widmann ließ es sich nicht nehmen, die Gruppe mit seinem Rennrad bis auf den Mendelpass zu begleiten.