Trauer im Cembra-Tal

Abschied von Ester: Die Mütter sitzen dicht beieinander

Dienstag, 16. Januar 2024 | 19:03 Uhr

Montalbiano di Valfloriana – Hunderte von Menschen haben sich am heutigen Dienstagnachmittag in Montalbiano di Valfloriana im Cembra-Tal von Ester Palmieri verabschiedet. Wie berichtet, ist die 37-Jährige von ihrem Ex-Partner Igor Moser mit einem Jagdmesser getötet worden. Das ehemalige Paar hat gemeinsam drei Kinder im Alter von fünf, neun und zehn Jahren.

“Wir alle kämpfen in diesen Tagen darum, einen Sinn für das zu finden, was keinen Sinn hat. Überlassen wir das endgültige Urteil Gott allein”, erklärt Pfarrer Don Albino Dell’Eva bei der Beerdigungszeremonie. Der Kampf gegen die Gewalt an Frauen müsse geführt werden, doch zuallererst benötige es Respekt vor seinen Mitmenschen und Wachsamkeit gegenüber eigenen toxischen Emotionen. Ohne dies werde es niemals Frauen gegenüber Respekt geben. Wenn Esters Schicksal wenigstens unser Gewissen aufrütteln könnte, wäre ihr Opfer zumindest nicht vergebens gewesen“, erklärte der Pfarrer.

In der ersten Kirchenbank saßen Esters Eltern, Bruna und Andrea, und die Mutter ihres Ex-Partners Igor Moser dicht beieinander. In den vergangenen Tagen hatten sich die beiden Mütter mehrmals getroffen, wie auch der Pfarrer in seiner Predigt unterstrich.

„Diese Episode hat mich beeindruckt. Igors Mutter hat sich ein Herz gefasst und bei Esters Mutter angeklopft. Zwei Frauen, eine untröstlicher als die andere, beschließen, sich gegenseitig die Tür zu öffnen. Es gibt ein Licht in der Dunkelheit – klein, aber genug, um die Hoffnung nicht zu verlieren”, meinte der Don Albino Dell’Eva.

Von: mk

Kommentare
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Trina1
Trina1
Kinig
3 Monate 16 Tage

Vorbildlich, zwei Mütter teilen sich das Leid 🙏

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Universalgelehrter
3 Monate 16 Tage

Don Albino, ich wünsche mir, dass wir bessere Methoden finden, unser Gewissen aufzurütteln, als Frauen abzustechen. Bis das nicht geschehen ist, werden sich die Täter von meiner Seite einige toxische Emotionen gefallen lassen müssen.

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Universalgelehrter
3 Monate 16 Tage

Und da fragen sich manche immer noch, warum es höchste Zeit für das Frauenpriestertum ist.

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
3 Monate 16 Tage

Wenn das der einzige Lichtblick für unsere Gesellschaft sein soll, dann ist es eh schon zappenduster, um nicht stockfinster zu sagen!

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