Flamingos vernichtet Ernte in Emilia-Romagna

Alarmstufe rosa: Urlaubs-Attraktion in Italien wird zur Gefahr

Samstag, 31. Mai 2025 | 08:27 Uhr

Von: idr

Ferrara – In der Region Emilia-Romagna rund um die Stadt Ferrara erleben Landwirte aktuell eine existenzielle Krise: Flamingos, die auf der Suche nach etwas zu fressen durch die Reisfelder der Landwirte waten, zerstören die Ernte um bis zu 80 Prozent. Die Vögel sind in Italien nicht heimisch und daher bei Touristen sehr beliebt. Nun werden sie jedoch zur regelrechten Plage, weshalb die Landwirte die Regierung zu entschiedenen Maßnahmen auffordern.

Afrikanischer Vogel auf der Suche nach Essen

Die Flamingos sind in den Reisfeldern auf der Suche nach Weichtieren, Insekten und kleinen Krebstieren und zerstören dabei die Ernten der Reisbauern. Giampaolo Cenacchi, ein betroffener Reisbauer aus der Region, erzählte gegenüber italienischen Medien, dass er bis zu 80 Prozent seiner Ernte verloren hat. „Hier sind wir diejenigen, die vom Aussterben bedroht sind, die diese Kultur seit Generationen verteidigen“, so Cenacchi.

Trotz nächtlicher Warnfahrten, auf denen die Bauern versuchen, mittels Vogelschreckschüssen, Hupen und Scheinwerfern die Vögel zu vertreiben, bleibt der Erfolg bislang mäßig. Die Flamingos gewöhnen sich zunehmend an den Lärm und die eingesetzten Methoden, was die Situation für die Landwirte weiter erschwert. „Wir schlafen nicht mehr, wir wachen“, beschreibt ein weiterer geplagter Landwirt.

Extremwetter erschwert die Lage zusätzlich

Zusätzlich zur Bedrohung durch die Flamingos kämpfen die Landwirte auch mit extremen Wetterbedingungen wie Trockenheit und Starkregen, die die Emilia-Romagna seit einigen Jahren immer wieder heimsuchen. Erst im März dieses Jahres kam es in der Region zu erheblichen Überschwemmungen. 2023 haben bei einem ähnlichen Hochwasser 17 Menschen ihr Leben verloren. Damals waren die Böden wegen einer anhaltenden Dürre nicht in der Lage, plötzlich so viel Wasser aufzunehmen.

Die Situation sei inzwischen existenzbedrohend, wie zahlreiche Reisbauern berichten. Die Landwirte fordern daher entschiedene Maßnahmen seitens der Politik. Das Po-Delta, in dem sich die Reisfelder befinden, ist ein UNESCO-Weltnaturerbe und der Flamingo mittlerweile ein Symbol für die Region. Sie hoffen daher auf eine Lösung, die sowohl den Schutz der Flamingos als auch das Überleben ihrer Kulturpflanzen sichert.

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