1.000 Euro Bußgeld, Stilllegung des Pkw und Führerscheinentzug – VIDEO

Bange Momente: Geisterfahrer verursacht Panik auf der A15

Sonntag, 02. Februar 2020 | 08:03 Uhr

Aulla – Bange Momente erlebten vor mehreren Tagen mehrere Auto- und Lastkraftwagenfahrer auf der Autobahn A15 in der Nähe von Aulla in der nördlichen Toskana.

Ein 90-Jähriger aus der Lunigiana, der an der Autobahneinfahrt von Aulla falsch auf die A15 aufgefahren war, fuhr mit seinem Opel Agila anstatt in die Richtung von La Spezia als Geisterfahrer in die Richtung von Parma. Wie im Video deutlich zu sehen, gelang es mehreren Lenkern von Autos und Lastkraftwagen buchstäblich gerade noch im letzten Moment, einen Frontalzusammenstoß zu vermeiden und dem Opel Agila rechtzeitig auszuweichen. Auch der 90-jährige Geisterfahrer erkannte seinen Fehler und versuchte, mit seinem Fahrzeug so nah wie möglich an der Leitplanke zu bleiben.

Prende contromano l'autostrada

Pubblicato da Questura di Massa Carrara su Sabato 1 febbraio 2020

Mehrere Fahrer, die dem in die Gegenrichtung fahrenden Opel begegnet waren, alarmierten die Straßenpolizei. Zwei Streifenwagen der Straßenpolizei von Pontremoli, die unweit entfernt ihren Dienst versahen, begaben sich sofort zum betreffenden Autobahnabschnitt, um ein sogenanntes Safety-Car-Verfahren einzuleiten. Dabei fuhren die beiden Streifenwagen gemeinsam auf den beiden Autobahnspuren und verlangsamten nach und nach ihre Fahrt, sodass der hinter ihnen fließende Verkehr daran gehindert wurde, mit hoher Geschwindigkeit auf den Geisterfahrer zu treffen. Dank dieser Maßnahme mussten nur wenige Fahrzeuglenker die dramatische Erfahrung machen, einem Geisterfahrer zu begegnen.

ANSA/POLIZIA

In der Zwischenzeit erreichte der Opel Agila die Ausfahrt von Aulla. Nachdem der 90-Jährige einige Autos vorbeigelassen hatte, entschloss sich der Mann zu einem letzten, gefährlichen Manöver. Er setzte den linken Winker und bog kurz vor einem entgegenkommenden Auto in die Autobahnausfahrt ein. Die Beamten der Straßenpolizei hingegen machten sich sofort an die Ermittlungsarbeit, um die Identität des Geisterfahrers herauszufinden. Die Auswertung der Bilder und Videos der Überwachungskameras führte die Polizisten der Straßenpolizei bald zum 90-jährigen Besitzer des Opel Agila.

Von seinem Sohn begleitet, begab sich der 90-Jährige zur Polizeistation von Pontremoli. Die Polizeibeamten entzogen dem Geisterfahrer den Führerschein, legten sein Auto für drei Monate still und stellten dem 90-Jährigen ein Bußgeld von 1.000 Euro aus. Der Mann, den das Geschehene sichtlich in Verlegenheit gebracht hatte, entschuldigte sich bei der Polizei und gestand den Beamten, dass nun die Stunde gekommen wäre, die Autoschlüssel an den Nagel zu hängen.

Der Geisterfahrer von Aulla blieb in der italienischen, öffentlichen Wahrnehmung nicht unbemerkt. Wie bei einem ähnlichen Vorfall fast am selben Ort im Herbst letzten Jahres  – Südtirol News berichtete – sinnierten auch diesmal viele Leser und Kommentatoren darüber, wie solche Geisterfahrten und waghalsige Manöver in Zukunft verhindert werden können.

Von: ka