Von: ka
Bari – Apuliens Bauern sind verzweifelt. Die ursprünglich aus der Tropenregion Südamerikas stammenden Mönchssittiche vermehren sich massenhaft und finden immer mehr Gefallen daran, sich in den Obstgärten und Mandelbaumhainen an den Früchten und Mandelkernen gütlich zu tun.
Besonders angetan sind die schönen Vögel von den Mandeln. Dank ihres starken Schnabels und ihres großen Geschicks sind sie imstande, die Kerne aus den harten Schalen hervorzuholen. Die Schäden, die sie anrichten, sind inzwischen immens. Der italienische Bauernverband „Coldiretti“ fordert die Regierung dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen und einen Entnahmeplan auszuarbeiten. Aber die schönen und intelligenten Papageienvögel haben viele Freunde.
Apuliens Bauern schlagen Alarm. Neben dem Feuerbakterium – Xylella fastidiosa – das die Olivenbäume befällt und zu deren Absterben führt, wird die Landwirtschaft der süditalienischen Region von einer neuen Plage heimgesucht: die Invasion der Mönchssittiche.
Die schönen und intelligenten Vögel, die umgangssprachlich auch „Grüne Papageien“ genannt werden, kommen bereits seit Jahren in Apulien vor. Das anhaltend warme Klima scheint aber den ursprünglich aus der südamerikanischen Tropenregion stammenden Mönchssittichen sehr zu bekommen. Sie haben sich immer besser dem Klima der süditalienischen Region angepasst und sind von Jahr zu Jahr immer zahlreicher geworden.
Da sie immer mehr Gefallen daran finden, sich in den Obstgärten und Mandelbaumhainen an den Früchten und Mandelkernen gütlich zu tun, sind sie für Apuliens Landwirte inzwischen ein wahrer Albtraum. Besonders angetan sind die schönen Vögel von den Mandeln. Dank ihres starken Schnabels und ihres großen Geschicks sind sie imstande, die Kerne aus den harten Schalen hervorzuholen. Auf den Mandelbäumen bleiben lediglich die leeren grünen Außenschalen sowie die aufgebrochenen Steinkerne zurück. Für die Mandelbauern sind daher die Papageien, die regelrechte Schwärme bilden und in die Obsthaine oft in großen Gruppen einfallen, eine Katastrophe.
Der Mandelanbau ist in Apuliens Landwirtschaft von herausragender Bedeutung. Insgesamt werden in der süditalienischen Region dem Anbau dieses Steinobstes 19.428 Hektar gewidmet, was mehr als einem Drittel der italienischen Mandelanbaufläche entspricht. In jedem Jahr werden in der süditalienischen Region rund 264.670 Zentner Mandeln geerntet. Angesichts dieser nackten Zahlen wird deutlich, welche Bedeutung der Mandelanbau in der apulischen Landwirtschaft besitzt. Mit der steigenden Anzahl der Sittiche wird zum Schaden der Bauern der Anteil der Mandeln, die in den Mägen der Papageien landen, immer größer. Inzwischen beginnen die schönen und intelligenten Vögel, diesem wichtigen Wirtschaftszweig empfindlich zu schaden und das Einkommen der Mandelbauern spürbar zu schmälern.
Mit Blick auf die Schäden, die die Papageienvögel in der Landwirtschaft anrichten, fordert der apulische Regionalverband der italienischen Bauernvereinigung „Coldiretti“ die römische Regierung dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen. Dabei wird auch über einen Entnahmeplan diskutiert.
Der Heißhunger der Vögel ist aber nicht der einzige Grund. Die Sittiche werden auch beschuldigt, heimische Vogelarten wie das Rotkehlchen, die Amsel, den Nachtigall und den Sperling zu verdrängen und Krankheiten wie die Ornithose, die Vogelgrippe oder die Salmonellose zu verbreiten. Zudem gefährden ihre bis zu 150 Kilogramm schweren und einen Meter Durchmesser großen Gemeinschaftsnester die Sicherheit von Passanten. Aus diesen Gründen hat die Gemeinde von Madrid einen Eindämmungsplan ausgearbeitet. Ziel ist es, der unkontrollierten Vermehrung dieser intelligenten Vögel, die sich sowohl dicht bewohnten Städten als auch landwirtschaftlich genutzten Gebieten perfekt angepasst haben, Einhalt zu gebieten.
Ob das Vorhaben gelingen wird, steht in den Sternen. Die Papageienvögel haben allein schon wegen ihres Aussehens und ihres Gesangs viele Freunde. Man kann davon ausgehen, dass wie im Falle der Tauben die geplanten Maßnahmen viele Kritiker auf den Plan rufen werden.
Unterdes schreitet die Erderwärmung voran. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die ersten Mönchssittiche in Südtirol auftauchen werden. Bleibt nur die Hoffnung, dass sie keinen Heißhunger auf Äpfel, Nüsse und Trauben entwickeln.
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