Von: mk
Mont Blanc – Ein italienisches Paar (sie aus Ligurien, er aus der Lombardei) und ein südkoreanisches Paar gelten am Mont Blanc als vermisst. Seit 17.30 Uhr am Samstag sind sie in dichtem Nebel eingeschlossen. “Wir sind in eine Gletscherspalte gestürzt, aber wir sind wieder herausgekommen. Jetzt wissen wir nicht genau, wo wir sind, und es ist uns so kalt”, lautet eine der Nachrichten an die Rettungskräfte.
Die beiden 40-jährigen Italiener – sie stammt aus Liguren und er aus der Lombardei – waren zuletzt auf einer Höhe von 4.600 Meter über dem Meeresspiegel und nur 200 Meter vom Gipfel entfernt. “Wir sehen nichts, holt uns, wir könnten erfrieren”, lautete eine ihrer letzten Nachrichten. Seit Sonntag sind die beiden am Handy nicht mehr erreichbar. Wahrscheinlich sind die Akkus leer. 300 Meter tiefer liegt die Vallot-Hütte, eine Notunterkunft, wo es auch Decken gibt. Wo sich die Südkoreaner derzeit befinden, wissen die Rettungskräfte nicht.
Gefahr der Unterkühlung
Sowohl die Italiener als auch die beiden Südkoreaner laufen Gefahr, an Unterkühlung zu sterben. Die Temperaturen sinken. Auf rund 4.000 Metern Höhe werden am heutigen Montag Windgeschwindigkeiten von 70 Kilometern pro Stunde erwartet.
Am Sonntag sind Bergretter in den frühen Morgenstunden zur Goûter-Hütte auf 3.815 Metern Höhe aufgebrochen. Der Rettungsversuch scheiterte jedoch, als das Team gegen 10.00 Uhr am Vormittag am Dôme du Goûter auf einer Höhe von 4.200 Metern anhalten musste. Wind und Nebel machten ein weiteres Voranschreiten unmöglich. Am heutigen Montag starten die Rettungskräfte einen zweiten Anlauf.
Angehörige der italienischen Bergsteiger wurden informiert. Einige von ihnen sind nach Chamonix gereist. Das Paar hat zwar Erfahrung in großen Höhen, die beiden sind aber keine professionellen Bergsteiger. Sie waren trotz ungünstiger Wettervorhersagen in der Nacht von Freitag auf Samstag von der Cosmiques-Hütte auf einer Höhe von 3.600 Metern aufgebrochen.
Vermutlich haben die beiden eine Höhe von 4.800 Metern erreicht und machten sich dann an den Abstieg, als sie plötzlich von einem Temperatursturz überrascht wurden. In eine ähnliche Situation war eine weitere Seilschaft aus Korea geraten. Die Beteiligten konnten auf einer Höhe von 4.100 Metern geborgen werden.
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