Von: ka
Rom – Nachdem es bereits vor einer Woche im Rahmen eines Fußballspiels zu antisemitischen Vorfällen gekommen war – Südtirol News berichtete – machten in Rom in der Nacht von Samstag auf Sonntag erneut rechtsextreme, rassistische „Fußballfans“ von sich reden.
Der Vorfall geschah in der Umgebung der Piazza Cairoli, welche sich unweit des Zentrums der Ewigen Stadt befindet. Eine fünfköpfige Gruppe von jungen Ultras des AS Roma griff einen 27-jährigen Wanderhändler aus Bengalen an. Der Bengale wurde von den fünf mit Fußtritten und Faustschlägen auf roheste Weise verprügelt. Der 27-Jährige erlitt schwerste Verletzungen, wobei besonders sein Gesicht stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das Gewaltopfer wurde von den herbeigerufenen Rettungskräften erstversorgt und in das Krankenhaus „Fatebenefratelli“ gebracht. Aufgrund der schweren Gesichtsverletzungen wurde der Bengale später in die Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Hospitals „San Camillo“ überführt, wo er einer komplizierten Gesichtsoperation unterzogen werden musste. Ein ägyptischer Freund des 27-Jährigen hingegen, der beim Angriff bei ihm war, wurde leicht verletzt.
Sofort heftete sich die Polizei an die Fersen der gewalttätigen „Fans“. Nicht sehr weit entfernt vom Tatort – in der Via delle Botteghe Oscure – konnten die Beamten die fünf Ultras stellen. Erste Ermittlungen sowie eine Auswertung ihrer Profile in den sozialen Netzwerken ergaben, dass es sich bei den fünf Tätern – einem 19-Jährigen, drei 18-Jährige und einem 17-Jährigen – um „harte Fans“ des AS Roma handelt. Einer von ihnen, der als 18-Jähriger mit den Initialen A. M. identifiziert wurde und der als Hauptverantwortlicher für den Angriff auf den Bengalen gilt, wurde wegen versuchten Mordes verhaftet, wobei Rassenhass als Erschwernisgrund gewertet wird. Laut ersten Erkenntnissen der Polizei soll der 18-Jährige mehrmals auf das Gesicht und den Kopf des bereits am Boden liegenden Opfers eingetreten und ihm dabei schwerste Verletzungen zugefügt haben. Die anderen vier Täter hingegen wurden vorerst „nur“ wegen der Schlägerei und schwerer Körperverletzung angezeigt. Da der Bengale auch rassistisch beleidigt wurde, könnten die vier in den nächsten Tagen, gleich wie ihr „Anführer“ ebenfalls wegen Rassenhass belangt werden.
In der italienischen Öffentlichkeit werden Stimmen, die ein hartes Vorgehen gegen rassistische, antisemitische, homophobe und rechtsextreme „Fans“ fordern, immer lauter.