Bergamo – Die Versicherungsgesellschaften Generali und UnipolSai wollen nicht für die Entschädigung der Folgen von mutmaßlichen Fehlern aufkommen, die der Präsident der Lombardei, Attilio Fontana (Lega), der damalige Gesundheitsassessor Giulio Gallera (Forza Italia) sowie zwei Funktionäre im Kampf gegen Corona begangen haben sollen.
Familienangehörige von rund 250 Corona-Toten während der ersten Welle haben vor Gericht in Rom ein Zivilverfahren angestrengt. Fotos aus dem Jahr 2020, die Militärlaster mit Leichen von Corona-Opfern aus Bergamo zeigen, hatten weltweit für Schlagzeilen gesorgt.
Die Versicherungen begründen ihre Entscheidung unter anderem damit, dass der Vertrag im Rahmen eines Wettbewerbs zu einem Preis von 1.067.976 Euro ausgehandelt worden sei und eine maximale Deckung von 50 Millionen Euro vorsieht. Gleichzeitig seien weder die politischen Entscheidungen noch die Schäden durch die Pandemie vorhersehbar gewesen.
Sollten sie das Verfahren verlieren, droht Fontana, Gallera und den beiden Funktionären möglicherweise, die Angehörigen der Corona-Toten aus eigener Tasche entschädigen zu müssen. Neben der Region Lombardei wurde auch ein Verfahren gegen den damaligen Gesundheitsminister Roberto Speranza und gegen Ex-Premier Giuseppe Conte angestrengt.
Gerade die Anwälte, die die Lombardei vertreten, haben die Versicherungen auf den Plan gerufen und aufgefordert, für die Schäden aufzukommen, sollten die Schadenersatzansprüche der Angehörigen anerkannt werden. Nun haben die Anwälte der Versicherungen vor Gericht ihren Standpunkt dargelegt: Obwohl sie den Verteidigern der Region beipflichten und Fontana, Gallera sowie den Funktionären keine Verantwortung zusprechen, könne die Versicherung nicht auf eventuelle Schäden, die von der Pandemie verursacht wurden, angewandt werden.
Die Polizze ist seit 31. Dezember 2016 in Kraft. Der Anteil von Generali beträgt 75 Prozent, 25 Prozent sind es für UnipolSai.
Die Familienangehörigen, die das Zivilverfahren angestrengt haben, beschweren sich über falsche politische Entscheidungen, über Nachlässigkeit bei der Überwachung des Gesundheitswesens, über mangelnde Schutzausrüstung und über falsche Sparmaßnahmen, die über Jahrzehnte hinweg die Sanität ausgehöhlt hätten.
Von: mk
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5 Kommentare auf "Corona-Tote in Bergamo: Versicherungen springen nicht ein"
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Würden derartige Klagen Schule machen, Recht bekommen und Politiker für derartige Entscheidungen in Haftung genommen werden können, dann würde sich un Zukunft keiner mehr finden der ein Amt bekleiden möchte. Politiker sind auch nur Menschen und machen Fehler.
Anders sieht das bei finanziellen Schäden durch Politiker aus, denn dafür sollten und müssten sie in Zukunft haften , dann würde dem Geld raus werfen endlich ein Riegel vorgeschoben.
NG….
Du schaffst es in zwei Sätzen zu widersprechen 😅🤣😂
Das Fiasko in den Krankenhäuser war vorsätzlich (müssten sie also bezahlen) und das mit dem 💰 rauswerfen kannst du mit deinem beschränken Wissen nicht beurteilen!
Des hot jo gmiast passieren.. und donn regen die leit sich auf dassmen zu streng wor
Ganz genau. Andere, wie diese Politiker werden verklagt weils sie anscheinend zu wenig getan hätten. Bin überzeugt, dass die Gegner von allem, die ersten gewesen wären die vor den Kadi gezogen wären wenn ihnen was passiert wäre! Sind sie teilweise ja schon so wegen NICHTS!
Scheinheiligkeit kennt keine Grenzen!
hoffentlich Bekommen die Ankläger nicht Recht, ansonsten haben wir bald Zustände wie in Amerika