Von: ka
Mailand – Beamte der Quästur von Mailand beendeten vorzeitig eine „Maxiparty“ mit 63 Jugendlichen, die von einem 48-jährigen Italiener auf einem Bauernhof südlich von Mailand organisiert worden war.
Alle 63 Teilnehmer wurden wegen Missachtung der Corona-Einschränkungen mit einem Bußgeld von jeweils 400 Euro belegt. Da die Polizisten auch verschiedene Arten von Drogen sicherstellten, dürfte auf die jungen Partygänger und vor allem auf den Hauptverantwortlichen, der für den Event sogar einen „Sicherheitsplan“ mit Corona-Schnelltests organisiert hatte, weitere „Unannehmlichkeiten“ zukommen.
Die Ankündigungen der Ordnungskräfte, die Einhaltung der mit dem letzten Dekret des Präsidenten des Ministerrates beschlossenen Corona-Einschränkungen zu kontrollieren und entsprechende Verstöße zu ahnden, sind durchaus ernst zu nehmen. Diese schmerzhafte Erfahrung mussten 63 junge Leute machen, die geglaubt hatten, fernab von neugierigen Augen auf einem Bauernhof eine „Maxiparty“ feiern zu können. Das „Fest“, das am Samstagnachmittag begonnen hatte, wurde von den Beamten der Quästur von Mailand am Sonntagvormittag abrupt beendet. Die mit mehreren Streifen angerückten Polizeibeamten umstellten das Gelände und drangen anschließend in das landwirtschaftliche Gebäude ein.
Alle 63 Teilnehmer, von denen einige vergebens das Weite suchen wollten und nicht wenige klare Anzeichen von Alkohol- und Drogenmissbrauch zeigten, wurden aufgehalten und kontrolliert. Von den Partygästen, die keine soziale Distanzierung einhielten, trug kaum jemand eine Mundnasenschutzmaske.
Die Polizisten stellten fest, dass in der Scheune nicht nur ein Podest für den DJ aufgestellt, sondern sogar eine regelrechte „Bar“ eingerichtet worden war. Im Zuge der Polizeioperation stellten die Beamten zudem 14 Ecstasy-Tabletten sowie Dosen von Kokain, Crack, Marihuana und Methamphetamin sicher. Der Organisator des „Musikevents“ – ein 48-jähriger Italiener – gab zu, auch eine Art „Sicherheitsplan“ mit Corona-Schnelltests vorbereitet zu haben. Seine Freundin – eine 40-jährige Italienerin – bestätigte, dass sie zusammen mit zwei weiteren Freunden vor Beginn des Festes am Samstag gegen 16.00 Uhr von allen Teilnehmern einen Abstrich für den Antigen-Schnelltest abgenommen hatte. Am Eingang beschlagnahmten die Beamten insgesamt 75 Corona-Antigen-Schnelltests. Sie werden derzeit untersucht.
Besonders für den Organisator und deren Freunde kommt es nun knüppeldick. Wie die Quästur von Mailand mitteilte, sind derzeit Ermittlungen im Gange, deren Ziel es ist, die rechtlichen Verantwortlichkeiten des 48-Jährigen festzustellen und die Frage zu beantworten, ob seine 40-jährige Freundin und die anderen beiden „Tester“ überhaupt über die Voraussetzungen verfügen, Corona-Schnelltests durchzuführen.
Des Weiteren wurden ein 42-Jähriger wegen Drogenhandels angezeigt und ein 39-Jähriger als gewohnheitsmäßiger Drogenkonsument gemeldet. Der Rest der 63 Partyteilnehmer wurde hingegen „nur“ wegen Verstoßes gegen die Corona-Maßnahmen mit einem Bußgeld von jeweils 400 Euro bestraft.
Ähnlich erging es den rund hundert Gästen, die in Sassari auf Sardinien in einem privaten Vereinsraum eine Hochzeit gefeiert hatten. Die Polizeibeamten setzten der Feier ein schnelles Ende und luden die Teilnehmer dazu ein, das Gebäude zu verlassen. Während die Hochzeitsgäste mit einer Geldstrafe davonkommen werden, muss der Besitzer des Lokals wegen der offensichtlichen Missachtung der Bestimmungen des Dekrets des Präsidenten des Ministerrates mit erheblichen Konsequenzen rechnen. Neben der Schließung des Lokals und einer saftigen Verwaltungsstrafe dürften auf ihn weitere rechtliche „Unannehmlichkeiten“ zukommen.