Von: mk
Rom – Enrico Letta ist am Sonntag zum neuen Vorsitzenden des PD gewählt worden. Die Neuwahl war nötig geworden, nachdem der ehemalige PD-Chef Nicola Zingaretti überraschend zurückgetreten ist.
Zingaretti hatte der Parteiführung vorgeworfen, sie befasse sich zu sehr mit Posten anstatt mit aktuellen Herausforderungen wie der Corona-Pandemie.
Der Südtiroler Parteisekretär des PD, Alessandro Huber, traut Letta zu, die Partei zu einigen und interne Klüfte zu überwinden. Der ehemalige Kammerabgeordnete und SVP-Obmann Siegfried Brugger erklärte Medien gegenüber, dass es sich bei dem ehemaligen Ministerpräsidenten um einen überzeugten Befürworter der Autonomie handle.
860 Parteimitglieder haben für Letta gestimmt, zwei stimmten gegen ihn. Bei der Parteiversammlung äußerte sich Letta mit einem klaren Bekenntnis zu Europa sowie zum Dialog zu anderen politischen Kräften im Parlament und er setzte sich die Erneuerung des Mittelinks-Blocks als Ziel. Die Partei müsse sich öffnen – vor allem auch der Jugend gegenüber. Außerdem unterstrich Letta, dass er sich für das ius soli einsetzen werde.
Gleichzeitig sparte er auch nicht mit Spitzen in Richtung seiner eigenen Partei. „Ich kandidiere als neuer Parteisekretär, aber ich weiß nicht, ob euch ein neuer Parteisekretär nützt. Ihr braucht einen neuen PD“, erklärte Letta auf der Versammlung.