Von: luk
Stresa – Nach dem tragischen Seilbahnunglück am Lago Maggiore mit 14 Toten stellt sich die Frage, wie es dazu überhaupt kommen konnte. Auch die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen. Unterstütz wird sie dabei von einer Kommission aus Fachleuten. Kabelriss und nicht funktionierenden Bremsen sollen die Ursachen des Unglücks gewesen sein.
Das Südtiroler Unternehmen Leitner, das für die Wartungen der Seilbahn zuständig ist, will mit der Staatsanwaltschaft und der Kommission zusammenarbeiten, um das Unglück aufzuklären. Die Firma Leitner erklärte, dass bei der letzten Kontrolle 2020 keine Unregelmäßigkeiten festgestellt worden seien. Die Prüfung erfolge jährlich. Dabei werde auch die Seilanlage mithilfe elektromagnetischer Wellen auf Schwachstellen hin analysiert.
Mit dieser Methode kann ins Innere des Stahlseils geblickt werden, um Korrosion oder etwaige andere Schäden festzustellen. Dabei – so das Seilbahnunternehmen – seien keine Probleme festgestellt worden. Nach der Kontrolle wird das Ergebnis dem Sonderamt für den Transport und Standseilanlagen übergeben, die es begutachtet. Auch nach der Generalüberholung der Bahn im Jahr 2016 sei die Anlage genau kontrolliert worden.
Die Firma Leitner zeigt sich laut Alto Adige online betroffen und spricht den Hinterbliebenen ihr tiefstes Mitgefühl aus. Man stehe jetzt den Ermittlungsbehörden auch mit den eigenen Technikern zur Verfügung, um dieses Unglück so schnell wie möglich aufzuklären.
Trauer und Bestürzung herrschen auch in der Kleinstadt Stresa am Lago Maggiore. In dem Ort wurde mit einem Trauertag an die 14 Todesopfer des Seilbahnunglücks gedacht.
Die Geschäfte schlossen am Montag um 12.00 Uhr zu Ehren der Verunglückten. Die Glocken schlugen eine Minute lang für jedes der 14 Opfer. Die Fahnen in der Stadt wurden auf Halbmast gesetzt. Lediglich ein fünfjähriger Bub hat den Absturz der Gondel auf den Monte Mottarone überlebt.