Von: luk
Gardasee – Der Tourismus rund um den Gardasee ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gewachsen. Zwischen 2014 und 2024 nahmen die Nächtigungen in den 23 Ufergemeinden des Sees – verteilt auf die Regionen Lombardei, Venetien und Trentino-Südtirol – um insgesamt 27 Prozent zu. Das geht aus einer aktuellen Auswertung von Istat-Daten hervor, die die italienische Umweltorganisation Legambiente bei einem Treffen in Peschiera del Garda präsentierte.
Den stärksten Zuwachs verzeichnete das Veneto mit einem Anstieg von 32 Prozent, gefolgt von der lombardischen Seeseite mit +23 Prozent und dem Trentino mit +19 Prozent. Besonders deutlich fiel das Wachstum in einzelnen Gemeinden aus: In Lazise stiegen die Übernachtungen um 65 Prozent, in Peschiera del Garda um 59 Prozent. Auch auf lombardischer Seite legten Orte wie Lonato del Garda (+50 Prozent), Padenghe sul Garda (+45 Prozent) sowie Manerba und Toscolano Maderno (jeweils rund +36 Prozent) stark zu. Im Trentino verzeichneten Nago-Torbole +8,6 Prozent und Riva del Garda +24 Prozent.
Während der vier Sommermonate zählt die Region inzwischen über 18 Millionen Übernachtungen und das bei einer ansässigen Bevölkerung von rund 190.000 Menschen. Legambiente warnt deshalb vor den Folgen des anhaltenden Massentourismus: „Zu viele Touristen auf zu engem Raum bedeuten weniger Lebensqualität für die Bewohner, überlastete Infrastrukturen, wirtschaftliche Ungleichgewichte und ein zunehmend fragiles Ökosystem“, erklärten die Regionalpräsidenten Luigi Lazzaro (Veneto), Barbara Meggetto (Lombardei) und Andrea Pugliese (Trentino).
Die Umweltorganisation fordert ein neues Gleichgewicht zwischen Tourismus und Umweltschutz. Ziel müsse ein verantwortungsvoller und nachhaltiger Tourismus sein, der die Region schützt und gleichzeitig langfristige Vorteile für die lokale Bevölkerung sichert.
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