37-Jährige veröffentlicht ihren Anschluss an Beatmungsgerät – VIDEO

„Gebt acht! Das Virus existiert und es macht sehr, sehr krank“

Montag, 26. Oktober 2020 | 08:09 Uhr

Pozzolo Formigaro – „Das Virus existiert und es macht sehr, sehr krank“, erklärt Clotilde Armellini. Die 37-jährige zweifache Mutter, die als Beamtin der Gefängnispolizei arbeitet und zusammen mit ihrer Familie in Pozzolo Formigaro bei Alessandria im Piemont wohnt, richtet von ihrem Krankenbett aus einen eindringlichen und berührenden Appell an die Öffentlichkeit, die Krankheit Covid-19 und die Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus ernst zu nehmen.

„Ich bitte euch, mit dem Coronavirus nicht zu scherzen. Zieht die Mundnasenschutzmasken an, schützt, wen ihr liebt, denn in diesem Fischglas fühle ich mich wirklich zum Sterben“, so Clotilde Armellini, die, um ihren Appell zu unterstreichen, das Video ihres Anschlusses an ein Beatmungsgerät auf Facebook postete.

„Ich heiße Clotilde, bin 37 Jahre alt, habe einen Mann und zwei Kinder und bin an Covid-19 erkrankt. Dieses verdammte Fischglas auf meinem Kopf macht einen höllischen Lärm. Es kommt mir vor, als ob es mein Gehirn sprengen würde. Ich liege hier und bete, dass die Krankenpflegerin bald kommt, um mir die Tropfen zu bringen. Denn nur wenn ich niedersinke, kann ich mich beruhigen. Meine Lungen arbeiten nicht mehr. Sie fühlen sich an, als ob sie voller Wasser seien. Ich würde mir diesen Apparat gerne von meinem Gesicht reißen, aber wenn ich es tue, werde ich sterben, weil ich nicht selbstständig atmen kann. Bis vor einem Tag habe ich Augen Make-up getragen und mein Mann hat zu mir gesagt, dass ich wunderschön sei. Ich habe ihn seit Tagen nicht mehr gesehen. Er ist auch krank und mit unseren beiden Kindern, die ebenfalls positiv sind, im Haus verbarrikadiert“, so Clotilde Armellini in ihrem Facebook-Eintrag.

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„Ich wünsche euch, nie zu erfahren, was der Hunger nach Luft ist. Es ist, wie wenn man den Mund öffnet und einatmet, aber keine Luft eintritt. Du fühlst, dass deine Lungen geschlossen sind wie zwei gebrochene Säcke, und schnappst nach Luft, wie ein Goldfisch, der auf den Boden gefallen ist“, fährt die 37-jährige Mutter fort.

„Ihr glaubt immer noch, dass Covid-19 ein Scherz sei, ein Komplott, das sie erfunden haben, um uns zu kontrollieren. Aber wer sind sie? Ich kenne sie nicht. Ich bin eine Frau wie viele andere. Es ist keine ‘Krankheit der älteren Leute’. Ich bin jung und trotzdem bin ich hier. Ich bin eine Beamtin der Gefängnispolizei, ich habe alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, alle Regeln eingehalten und bin trotzdem krank geworden. Ich hoffe, es passiert euch nie. Scherzt aber nicht darüber! Das Virus existiert und es macht sehr, sehr krank. Ich sage mir immer wieder, dass ich es schaffen werde und wegen meiner Kinder nicht aufgeben darf. Ich bitte euch, mit dem Coronavirus nicht zu scherzen. Zieht die Mundnasenschutzmasken an, schützt, wen ihr liebt, denn in diesem Fischglas fühle ich mich wirklich zum Sterben“, so Clotilde Armellini, die, um ihren Appell zu unterstreichen, das Video ihres Anschlusses an ein Beatmungsgerät auf Facebook postete.

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Die 37-jährige Mutter lobt aber vor allem auch den Einsatz der Ärzte und Pflegekräfte, die – so Clotilde Armellini – „sich nicht schonen, um unsere Leben zu retten“.

Der Facebook-Eintrag der 37-jährigen Mutter, die im Krankenhaus um ihr Leben kämpft, wurde in den sozialen Netzwerken vielfach kommentiert und geteilt. Gerade das Beispiel von Clotilde Armellini zeige, dass Covid-19 mit all seinen tragischen Folgen wieder zurückgekehrt ist, meinen viele Leser und Kommentatoren.

Von: ka